Der renommierte Schriftsteller Navid Kermani hat sich mit deutlichen Worten zur aktuellen politischen Lage zu Wort gemeldet und sich mehr Begeisterung für das politische Geschehen gewünscht. „Man bekämpft Ängste nicht, indem man ängstlich ist. Man begeistert für keine Politik, indem man sagt, die anderen sind gefährlich. Man ist begeistert für eine Politik, indem man selbst begeistert ist“, zitierte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) aus seinen Äußerungen. Kermani bedauert, dass es ihm derzeit schwerfalle, einen Politiker zu benennen, der die politischen Inhalte mit derartiger Leidenschaft vertrete, dass er andere wirklich mitreißen könne.
Europa als Anker in unsicheren Zeiten
Besonders kritisch sieht Kermani die Notwendigkeit, die europäische Idee wieder stärker in den Fokus zu rücken. „Wenn es jemals eingeleuchtet hat, warum wir Europa brauchen, dann doch wohl jetzt“, führte er aus. Diese Dringlichkeit sei umso größer, da sich die USA von einem politischen Verbündeten zu einem potenziellen Gegner entwickelt hätten und Europa sich zwischen den Supermächten USA und China in einer schwierigen Position wiederfinde. Kermani schließt seine Ausführungen mit einer persönlichen Liebeserklärung an den Kontinent ab: „Ich liebe Europa, ich liebe die europäische Kultur. Ich liebe seine musikalische, literarische, architektonische Tradition, die Art und Weise, wie das Leben in Europa ist.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)



