Erforschung einer potenziell bewohnbaren Ozeanwelt

NASA: “Europa Clipper” mit Falcon Heavy erfolgreich in Cape Canaveral gestartet

NASA: “Europa Clipper” mit Falcon Heavy erfolgreich in Cape Canaveral gestartet
Bild: Screenshot Livestream NASA

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Cape Canaveral – Nach jahrelanger Vorbereitung hat die US-Raumfahrtbehörde NASA am Montag die mit Spannung erwartete Mission “Europa Clipper” gestartet. Die Raumsonde, die von einer SpaceX Falcon Heavy-Rakete ins All befördert wurde, soll den Jupiter-Mond Europa untersuchen.

Dieser ist von einer dicken Eisschicht bedeckt und gilt als einer der vielversprechendsten Orte für die Existenz von außerirdischem Leben in unserem Sonnensystem. Wissenschaftler hoffen, dass die Mission Antworten auf die Frage liefert, ob es dort flüssiges Wasser und die nötigen Voraussetzungen für Leben gibt. Sollte dies der Fall sein, könnten sich völlig neue Perspektiven für die Erforschung außerirdischen Lebens ergeben.

Eine Mission der Superlative

Die “Europa Clipper” ist die erste NASA-Raumsonde, die vollständig der Erforschung einer Ozeanwelt außerhalb der Erde gewidmet ist. Die Raumsonde ist mit einer Vielzahl von wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet, die es ermöglichen sollen, die Eisschicht auf Europa zu durchdringen und den darunter liegenden Ozean zu untersuchen. An Bord befinden sich neun Instrumente sowie ein Gravitations-Experiment, die dazu dienen, die Dicke des Eises zu messen, die Zusammensetzung des Ozeans zu analysieren und mögliche Gezeitenkräfte zu erfassen. Die Forscher erhoffen sich durch die gewonnenen Daten wichtige Erkenntnisse darüber, ob der unterirdische Ozean auf Europa Leben beherbergen könnte.

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Bild: Screenshot Livestream NASA

Herausforderungen im Strahlungsgürtel des Jupiter

Der Weg zur Erforschung Europas war mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Der Jupiter erzeugt ein starkes Magnetfeld, das geladene Teilchen einfängt und eine intensive Strahlung verursacht, die für Raumsonden äußerst gefährlich ist. Die Ingenieure der NASA mussten daher spezielle Vorkehrungen treffen, um die Elektroniksysteme der “Europa Clipper” vor den extremen Bedingungen zu schützen. Insgesamt sind 49 Vorbeiflüge an Europa geplant, wobei die Raumsonde den Mond jeweils aus nächster Nähe passiert, ohne darauf zu landen. Die kurze Annäherung ermöglicht es, die Strahlungseinwirkung auf die Sonde gering zu halten. Eine speziell entwickelte Schutzkammer aus Titan und Aluminium soll die empfindlichen Systeme der Raumsonde zusätzlich vor der gefährlichen Strahlung schützen.

Die Suche nach den Bausteinen des Lebens

Ziel der Mission ist es nicht, direkt nach Lebensformen zu suchen, sondern Hinweise darauf zu finden, ob Europas Ozean die Voraussetzungen für Leben bietet. Die Raumsonde soll die Dicke der Eisschicht, die Interaktionen zwischen dem Eis und dem darunter liegenden Ozean sowie die geologischen Merkmale des Mondes untersuchen. Besonderes Augenmerk liegt auf den sogenannten Plumes, also Dampfsäulen, die durch Risse im Eis in den Weltraum entweichen. Sollte es der “Europa Clipper” gelingen, die Zusammensetzung dieser Plumes zu analysieren, könnte dies ein bedeutender Schritt zur Beantwortung der Frage sein, ob Europas Ozean bewohnbare Bedingungen bietet.

Ausblick auf zukünftige Missionen

Die Ergebnisse der “Europa Clipper”-Mission könnten eine Grundlage für die nächste Phase der Erforschung unseres Sonnensystems bilden. Sollten Hinweise auf eine bewohnbare Umgebung gefunden werden, könnte dies den Weg für eine zukünftige Landemission ebnen. “Wir könnten vielleicht eines Tages einen Lander schicken, der unter die Oberfläche taucht und nach Anzeichen von Leben sucht”, sagte Robert Pappalardo, Projektwissenschaftler der Mission am Jet Propulsion Laboratory der NASA. Die Mission könnte somit Antworten auf einige der spannendsten Fragen der Menschheit liefern und den Grundstein für die Erforschung einer neuen Art von Welten legen, den sogenannten Ozeanwelten, die möglicherweise lebensfreundliche Bedingungen bieten.

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