Gründe überraschen Experten

Mieten: Ausländer zahlen 9,5% pro Quadratmeter mehr als Deutsche! Was steckt wirklich dahinter?

Mieten: Ausländer zahlen 9,5% pro Quadratmeter mehr als Deutsche! Was steckt wirklich dahinter?
Foto: inisdebw.de/AI
Es sind Zahlen, die aufhorchen lassen und eine neue Debatte über Fairness auf dem deutschen Wohnungsmarkt entfachen könnten: Ausländerinnen und Ausländer zahlen in Deutschland im Schnitt deutlich höhere Mieten pro Quadratmeter als Deutsche. Das Statistische Bundesamt (Destatis) legte jetzt brandaktuelle Ergebnisse aus dem Zensus 2022 vor, die eine Preisdifferenz von satten 9,5 Prozent offenbaren.
Mieten: Ausländer zahlen 9,5% pro Quadratmeter mehr als Deutsche! Was steckt wirklich dahinter?
Foto: inisdebw.de/AI

Es sind Zahlen, die aufhorchen lassen und eine neue Debatte über Fairness auf dem deutschen Wohnungsmarkt entfachen könnten: Ausländerinnen und Ausländer zahlen in Deutschland im Schnitt deutlich höhere Mieten pro Quadratmeter als Deutsche. Das Statistische Bundesamt (Destatis) legte jetzt brandaktuelle Ergebnisse aus dem Zensus 2022 vor, die eine Preisdifferenz von satten 9,5 Prozent offenbaren.

Konkret bedeutet das: Während Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit durchschnittlich 7,75 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter berappen müssen, sind es bei Deutschen im Schnitt 7,08 Euro. Diese Zahlen bilden die Bestandsmieten sämtlicher Mietverhältnisse ab, also auch langjährig bestehende Verträge.

Kleinere Wohnungen, höhere Quadratmeterpreise – aber nicht der einzige Grund

Ein erster Erklärungsansatz der Statistiker: „Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit wohnen häufiger in kleineren Wohnungen, die teurer sind.“ Tatsächlich lebte 2022 ein Viertel (25 %) der Ausländerinnen und Ausländer in Wohnungen mit weniger als 60 Quadratmetern. Bei Deutschen war es nur knapp jede und jeder Achte (12 %). Kleinere Wohnungen haben oft einen höheren Quadratmeterpreis – 2022 lag dieser für Wohnungen unter 60 Quadratmeter bei 8,01 Euro, satte 15,6 % über dem Schnitt für größere Wohnungen (6,93 Euro).

Zudem wohnen Menschen ohne deutschen Pass häufiger zur Miete: Nur gut ein Fünftel (22 %) lebte 2022 im selbst genutzten Wohneigentum, gegenüber 54 % der Deutschen.

Mietdauer? Auch hier zahlen Ausländer drauf!

Doch die reine Wohnungsgröße oder die Tatsache, dass häufiger gemietet wird, erklärt den Unterschied nicht vollständig. Die Annahme, Deutsche profitierten stärker von günstigeren Altverträgen, weil sie tendenziell länger in ihren Wohnungen bleiben, greift laut Destatis zu kurz.

Zwar wohnten 51 % der Deutschen zehn Jahre oder länger an ihrer Anschrift (Ausländer: 20 %), doch die Analyse zeigt: „Auch nach Wohndauer aufgeschlüsselt (…) zahlen Ausländerinnen und Ausländer durchschnittlich höhere Quadratmetermieten.“ Besonders krass wird es bei sehr langer Wohndauer: „Ausländerinnen und Ausländer, die 20 Jahre oder länger an ihrer Anschrift wohnten, hatten durchschnittlich um 9,1 % höhere Quadratmetermieten als Menschen mit deutschem Pass bei gleicher Wohndauer.“ Bei Mietverhältnissen unter einem Jahr betrug der Unterschied immer noch 3,5 %.

Stadt oder Land – der Preisunterschied bleibt

Auch der Wohnort ist keine vollständige Erklärung. Die Daten zeigen: Egal ob in pulsierenden Metropolen oder beschaulichen Landgemeinden – Ausländerinnen und Ausländer zahlen durchweg mehr.

  • Großstädte (ab 100.000 Einwohner): +7,3 %
  • Mittelgroße Städte (50.000 – 100.000 Einwohner): +6,6 %
  • Kleinere Städte (10.000 – 50.000 Einwohner): +9,3 %
  • Gemeinden (unter 10.000 Einwohner): +10,6 %

Die Zahlen werfen Fragen auf, die tiefergehender Analysen bedürfen. Die reinen statistischen Korrelationen liefern noch keine endgültigen Antworten auf die Ursachen dieser Mietpreis-Kluft. Fest steht jedoch: Die Daten des Statistischen Bundesamtes belegen eine signifikante Ungleichheit auf dem deutschen Wohnungsmarkt.

Weitere Informationen:

Die Ergebnisse des Zensus 2022 und weitere Informationen sind in der Zensusdatenbank und auf www.zensus2022.de verfügbar.

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