Zum 70. Geburtstag des Kultregisseurs widmet die ARD ihm jetzt ein filmisches Porträt: Der Dokumentarfilm „Meister der Apokalypse – Roland Emmerich“ ist ab 5. November 2025 in der ARD Mediathek verfügbar – kurz bevor Emmerich am 10. November seinen runden Geburtstag feiert.Zum 70. Geburtstag des Kultregisseurs widmet die ARD ihm ein filmisches Porträt: Der Dokumentarfilm „Meister der Apokalypse – Roland Emmerich“ ist ab 5. November 2025 in der ARD Mediathek verfügbar – kurz bevor Emmerich am 10. November seinen runden Geburtstag feiert.
Vom schwäbischen Tüftler zum Hollywood-Star
Schon als Kind war Emmerich fasziniert von Filmen und Technik. In Sindelfingen bastelte er an Miniaturmodellen, baute kleine Kulissen und experimentierte mit Super-8-Kameras. Der Traum, Geschichten zu erzählen, war früh geboren – doch dass er einmal zu den einflussreichsten Regisseuren Hollywoods gehören würde, ahnte damals niemand.
Nach dem Abitur zog es Emmerich nach München an die Hochschule für Fernsehen und Film. Ursprünglich wollte er Szenenbild studieren, doch die Begegnung mit „Star Wars“ änderte alles: Er wechselte ins Regiefach. Sein Abschlussfilm „Das Arche Noah Prinzip“ war eine Sensation. Mit einem damals unglaublichen Budget von rund einer Million D-Mark sprengte er alle Dimensionen und bewies, dass auch in Deutschland Science-Fiction-Produktionen möglich sind.
Sein Talent fiel bald auch in den USA auf. Der Durchbruch kam mit „Universal Soldier“ im Jahr 1992, bevor er mit „Stargate“ und zwei Jahre später mit „Independence Day“ endgültig in die Riege der Blockbuster-Könige aufstieg.
Der Weg zum „Master of Disaster“
„Independence Day“ war mehr als nur ein Katastrophenfilm. Er kombinierte actiongeladene Szenen mit Humor und Charme – und schuf Bilder, die sich ins kollektive Gedächtnis brannten. Wer erinnert sich nicht an die ikonische Szene, in der das Weiße Haus in die Luft fliegt? Der Film spielte weltweit über 800 Millionen Dollar ein und machte Emmerich zu einem der gefragtesten Regisseure der Welt.
Es folgten weitere Erfolge: „Godzilla“ (1998), „The Patriot“ (2000) mit Mel Gibson und Heath Ledger, „The Day After Tomorrow“ (2004) oder „2012“ (2009). Jeder Film war ein Ereignis – visuell spektakulär, technisch innovativ und mit Themen, die den Nerv der Zeit trafen.
Mit „Moonfall“ (2022) kehrte er zu seinen Science-Fiction-Wurzeln zurück. Auch hier verband er spektakuläre Zerstörungsbilder mit gesellschaftlichen Untertönen.
Kino mit Botschaft
Hinter all den Explosionen und Spezialeffekten stecken bei Emmerich oft gesellschaftliche Botschaften. Mit „The Day After Tomorrow“ rückte er das Thema Klimawandel in den Mittelpunkt – lange bevor es ein Dauerthema in Nachrichten und Politik wurde.
Auch in „2012“ spielte er mit der Angst vor Naturkatastrophen und zeigte, wie zerbrechlich die moderne Gesellschaft sein kann. Emmerich selbst sagte einmal, er wolle nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen. „Filme können etwas bewegen“, betonte er in Interviews immer wieder.
Ein Blick hinter die Kulissen
Die neue ARD-Dokumentation zeigt Emmerich so privat wie nie zuvor. Autor Jo Müller begleitete ihn über mehr als 30 Jahre – bei Dreharbeiten, Premieren, in seiner Villa in Los Angeles und auf privaten Feiern.
Die Zuschauer erhalten exklusive Einblicke:
- wie akribisch er am Set arbeitet,
- wie er Szenen plant und Effekte überwacht,
- und wie er in ruhigen Momenten über Erfolge, Misserfolge und seine schwäbischen Wurzeln reflektiert.
Besonders berührend sind die Aufnahmen aus den Jahren, in denen Emmerich nach einer Tumor-Diagnose glaubte, seine Karriere sei vorbei. Statt sich zurückzuziehen, legte er erst richtig los – und drehte einige seiner größten Werke.
„Ich mache Filme, bis ich umfalle“, sagt Emmerich in der Doku. Ein Satz, der seine ungebrochene Leidenschaft für das Filmemachen deutlich macht.
Hollywoods Meister der Effekte – mit schwäbischen Wurzeln
Trotz seiner internationalen Karriere blieb Emmerich immer eng mit Baden-Württemberg verbunden. Viele seiner Filme entstanden in Zusammenarbeit mit Talenten der Filmakademie Ludwigsburg, die seine spektakulären Effekte mitgestalteten.
Er selbst sagt oft, dass ihn der schwäbische Erfindergeist geprägt habe: „Diese Mischung aus Disziplin, Neugier und Hartnäckigkeit – die habe ich von zu Hause mitgenommen.“
Ein beeindruckendes Werk
Die Liste seiner Filme liest sich wie ein Kapitel moderner Kinogeschichte:
- Das Arche Noah Prinzip (1984)
- Universal Soldier (1992)
- Stargate (1994)
- Independence Day (1996)
- Godzilla (1998)
- Der Patriot (2000)
- The Day After Tomorrow (2004)
- 10.000 B.C. (2008)
- 2012 (2009)
- White House Down (2013)
- Stonewall (2015)
- Midway – Für die Freiheit (2019)
- Moonfall (2022)
- Those About to Die (2024)
Jeder dieser Filme hat Maßstäbe gesetzt – ob durch technische Innovationen, packende Geschichten oder gesellschaftliche Relevanz.
Ein Leben zwischen drei Welten
Heute pendelt Emmerich zwischen Los Angeles, London und Berlin. Seit 2017 ist er mit seinem Partner Omar de Soto verheiratet. Privat engagiert er sich stark für Menschenrechte und LGBTQ+-Rechte, unterstützt Organisationen und Projekte weltweit.
Seine Offenheit über seine eigene Geschichte – von den Jahren des Versteckens bis hin zu seinem Coming-out – macht ihn auch abseits der Leinwand zu einer inspirierenden Figur.
Mehr als ein Porträt
Die Doku ist mehr als ein Rückblick auf eine beispiellose Karriere. Sie erzählt die Geschichte eines Mannes, der Rückschläge in Chancen verwandelt hat, der nie aufgehört hat zu träumen – und der dabei immer ein Stück Stuttgart in die Traumfabrik Hollywood getragen hat.
Ob auf internationalen Filmpremieren oder in stillen Momenten in seiner Heimat: Emmerich ist ein Mann, der den Blick nach vorn richtet. Mit 70 Jahren denkt er nicht ans Aufhören – und die Branche wartet gespannt, welches Projekt er als Nächstes in Angriff nimmt.
Fazit
Roland Emmerich ist nicht nur „Meister der Apokalypse“, er ist auch ein Meister darin, Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Seine Filme haben Generationen geprägt, die Kinolandschaft verändert und gezeigt, dass auch ein Junge aus Stuttgart Hollywood erobern kann.
Die Dokumentation „Meister der Apokalypse – Roland Emmerich“ ist ab 5. November 2025 in der ARD Mediathek verfügbar – ein Muss für Filmfans, Geschichtsinteressierte und alle, die wissen wollen, wie ein Schwabe die Welt des Kinos verändert hat.