Berlin – Es geht um viel bei Markus Lanz! Die Koalitionsgespräche zwischen Union und SPD bringen erste Spannungen ans Licht – und bei „Markus Lanz“ diskutieren am Dienstagabend prominente Gäste über die möglichen Bruchstellen einer großen Koalition 2025. Zwischen Veto-Drohungen, Steuerverzicht und Wirtschaftskrise stellt sich die Frage: Können CDU und SPD wirklich gemeinsam regieren?
SPD-Ministerpräsident Alexander Schweitzer: Industrie muss wachsen – nicht zahlen
Der rheinland-pfälzische Regierungschef Alexander Schweitzer (SPD) ist als Leiter der Arbeitsgruppe „Wirtschaft, Industrie, Tourismus“ maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt. Bei Lanz verteidigt er den SPD-Kurs: Wirtschaftsförderung vor Steuererhöhungen.
Doch wie will die SPD Milliardeninvestitionen finanzieren, ohne neue Einnahmen? Schweitzer sieht die Lösung in Innovation und gezielter Industriepolitik. Ein schwieriger Balanceakt – zumal die Union hier bereits blockiert.
CDU-Mann Amthor bleibt hart: „Kein Spielraum für Steuererhöhungen“
Philipp Amthor (CDU) lässt in der Sendung keinen Zweifel: Die CDU wird jedem Versuch, Steuern zu erhöhen, ein Veto entgegensetzen. Bei Lanz erklärt der Innenpolitiker, wie seine Partei stattdessen Einsparpotenziale nutzen will – etwa bei Bürokratie, Sozialausgaben und Subventionen.
„Wir brauchen keinen größeren Staat, sondern einen schlankeren“, so Amthor. Die klare Ansage: Schwarz-Rot ja – aber nicht um jeden Preis.
Journalistin Karina Mößbauer: Merz muss liefern – und zwar bald
Karina Mößbauer, Redakteurin bei „The Pioneer“, analysiert bei Lanz die wackelige Lage der Koalitionssondierung. Besonders im Fokus: Friedrich Merz, der als Kanzlerkandidat der Union nun liefern muss.
Ihr Fazit: „Die CDU kann sich keinen Zickzack-Kurs mehr leisten. Wenn Merz jetzt nicht führt, führen andere.“ Mößbauer nennt Steuerthemen, Klima-Strategie und Rente als zentrale Konfliktlinien.
US-Expertin Clüver Ashbrook: Trump greift Wissenschaft und Außenhandel an
Den internationalen Blick bringt Cathryn Clüver Ashbrook von der Bertelsmann Stiftung ein. Die Politologin warnt vor einem möglichen Trump-Comeback – vor allem wegen dessen Kurs gegen die Freiheit der Wissenschaft und transatlantische Wirtschaftsbeziehungen.
„Trumps Einfluss auf die Forschung ist bereits jetzt spürbar“, sagt sie. Und auch die US-Zollpolitik könnte unter ihm erneut eskalieren. Ihr Ausblick: Ein neues Trump-Mandat wäre für Europa eine außenpolitische Zerreißprobe.
Fazit: Große Themen – und große Bruchlinien
Steuern, Wissenschaft, Wirtschaft, Kanzlerfrage: Bei Markus Lanz wurde deutlich, wie fragil eine große Koalition 2025 wäre. Während sich SPD und CDU öffentlich um Einigkeit bemühen, werden hinter den Kulissen bereits rote Linien gezogen. Und mit einem möglichen Trump-Comeback droht auch außenpolitisch neue Unruhe.
