Zu wenig Leistung und Komfort!

Ladeinfrastruktur an deutschen Rastanlagen: ADAC-Test deckt dramatische Mängel auf!

Die Ladeinfrastruktur an deutschen Autobahnrastanlagen hat noch viel Verbesserungspotenzial – und der aktuelle ADAC-Test zeigt es gnadenlos auf! Getestet wurden 40 Rastanlagen entlang der Hauptautobahnen des Landes. Besonders bemängelt werden die geringe Anzahl von Schnellladesäulen, lange Ladezeiten sowie der fehlende Komfort für E-Autofahrer.
Ladeinfrastruktur an der Rastanlage Aalbek West / A7 ohne Überdachung
Foto: ADAC

Folge uns auf:

Für eine erfolgreiche Zukunft der E-Mobilität, gerade auf Langstrecken, muss die Ladeinfrastruktur dringend weiterentwickelt werden. Was genau die Tester dabei herausgefunden haben und welche Rastanlagen besonders positiv oder negativ abschneiden, erfahrt ihr hier.

Ladeleistung: Viele Rastanlagen lassen E-Autofahrer verzweifeln!

Von den 40 getesteten Rastanlagen konnten 37 eine Ladeinfrastruktur vorweisen, jedoch mit erheblichen qualitativen Unterschieden. Bei 16 Rastanlagen, also 43 Prozent, wurden ausschließlich langsame Ladesäulen mit maximal 50 kW Ladeleistung angeboten – eindeutig zu wenig, um eine komfortable und zeiteffiziente Ladung auf Langstrecken zu ermöglichen. Lediglich vier Rastanlagen boten sogenanntes High-Power-Charging mit einer Ladeleistung über 300 kW an: Auerswalder Blick Süd (A4), Gütersloh Süd (A2), Fuchsberg Süd (A20) und Brohltal West (A61). Bei drei Rastanlagen, darunter Allertal West (A7), gab es sogar überhaupt keine Ladeinfrastruktur.

Ladeinfrastruktur an deutschen Rastanlagen: ADAC-Test deckt dramatische Mängel auf! adac ev tests raststaetten ladeinfrastruktur weiskirchen 2410
Langsame Ladesäule mit 50 kW an der Rastanlage Weiskirchen an der A3
Foto:

Zu wenig Ladepunkte und genervte Fahrer: Das Ladechaos geht weiter

Neben der Ladeleistung sieht der ADAC auch bei der Anzahl der Ladepunkte Verbesserungsbedarf. Ein zeitgemäßer Ladepark sollte mindestens zehn Ladepunkte bieten – viele der getesteten Anlagen hatten jedoch maximal drei. Im Durchschnitt kamen die Rastanlagen auf nur gut vier Ladepunkte ab 150 kW. Hinzu kommt, dass auf acht der Anlagen Ladeplätze von Falschparkern blockiert wurden, was die ohnehin schon knappe Ladeinfrastruktur zusätzlich verschärft.

Komfort? Fehlanzeige! Ladefrust an deutschen Rastanlagen

Auch bei der Ausstattung der Ladepunkte sieht der ADAC Luft nach oben. So sind überdachte Ladeplätze, wie sie bei Tankstellen Standard sind, an E-Ladesäulen eine Seltenheit. Nur zwei Rastanlagen boten die Möglichkeit, auch bei Regen wettergeschützt zu laden. Besonders für Fahrer von Fahrzeugen mit Anhänger bleibt das Laden eine Herausforderung – nur an einer Rastanlage war ein Laden ohne Abkuppeln des Anhängers möglich.

Moderner Ladepark an der Rastanlage Fürholzen West / A9
Ladeinfrastruktur E-LadeRasthof Raststätte Fürholzen West
Foto: ADAC/Theo Klein

Kritik äußert der ADAC auch an den Bezahlmöglichkeiten: An vielen Schnellladesäulen mit über 150 kW Leistung muss weiterhin über QR-Code bezahlt werden. Dies birgt Sicherheitsrisiken durch sogenanntes „Quishing“, bei dem Kriminelle gefälschte QR-Codes anbringen, um an Kreditkartendaten zu gelangen. Kartenterminals an den Ladesäulen sind bislang die Ausnahme.

ADAC fordert: Sofortiger Ausbau der Ladeinfrastruktur notwendig!

Der ADAC fordert, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur deutlich beschleunigt wird, um den Hochlauf der E-Mobilität auf Langstrecken zu unterstützen. Ladeparks an Rastanlagen sollten mindestens zehn Ladepunkte bieten und jederzeit ausbaubar sein, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Zudem sind wettergeschützte Ladeplätze und bessere Bezahlmöglichkeiten dringend nötig, damit E-Mobilität auch im Alltag für alle Autofahrer attraktiver wird.

Weitere Informationen zum Test gibt es auf der Webseite des ADAC unter adac.de.

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel