Besonders die Geschäftserwartungen brechen ein und erreichen ein Acht-Monats-Tief. Doch während der Mittelstand mit düsteren Aussichten kämpft, senden Großunternehmen überraschend positive Signale. Ein Strohhalm für die Konjunktur?
Alarmierende Geschäftserwartungen im freien Fall
Die Geschäftserwartungen der mittelständischen Unternehmen brechen weiter ein. Mit -20,0 Punkten erreicht die Stimmung den tiefsten Stand seit Februar – eine klare Warnung, dass viele Unternehmen die kommenden Monate mit Besorgnis betrachten. „Wenn die Schwäche im Export und der Investitionsstau anhalten, wird es für den Mittelstand eng“, warnen Experten. Besonders das verarbeitende Gewerbe steht stark unter Druck, während sich nur im Einzelhandel leichte Zeichen einer Stabilisierung zeigen.
Trügerische Stabilität: Bau und Großhandel im leichten Plus
Während die allgemeine Lage des Mittelstands düster bleibt, verzeichnen Bau und Großhandel kleine Lichtblicke. Doch ist diese Stabilität trügerisch? Im Einzelhandel, wo die Kaufkraft gestiegen ist, scheint sich der Markt minimal zu stabilisieren. Dr. Klaus Borger von KfW Research prognostiziert: „Die Erholung 2025 hängt an einem seidenen Faden, vor allem wenn externe Schocks auftreten.“ Der Bau- und Großhandelsbereich könnten diese fragile Stabilität jedoch stützen – vorerst.
Überraschung aus der Großindustrie: Rettungsanker oder falsche Hoffnung?
Entgegen dem Mittelstand senden die Großunternehmen ein unerwartet positives Signal. Ihr Geschäftsklimaindex stieg im Oktober um 5,6 Zähler und sendet ein seltenes „Lebenszeichen“ für die Wirtschaft. „Die Großunternehmen zeigen Widerstandskraft, die der Gesamtwirtschaft dringend benötigt,“ betont Dr. Borger, doch bleibt die Unsicherheit bestehen. Es bleibt abzuwarten, ob die Stimmung anhält oder die Herausforderungen den Aufschwung dämpfen.
Dunkle Wolken: Arbeitsmarkt und US-Zölle als Bedrohung?
Die positiven Impulse aus der Großindustrie können die düstere Prognose nicht ganz vertreiben. Ein schwächelnder Arbeitsmarkt oder neue US-Zölle nach den kommenden Wahlen könnten der deutschen Wirtschaft empfindlich zusetzen und eine drohende Erholung 2025 stark gefährden. Für den Mittelstand bleibt das Risiko hoch, ob die fragile Stabilität tatsächlich zur Erholung führt oder die Herausforderungen die Lage weiter zuspitzen.