Neue Realitäten für die Truppe
Derällänt, sieht die Rückkehr zur Wehrpflicht als notwendigen Schritt für den personellen Aufwuchs der Bundeswehr. Er betont, dass das 2027 evaluierte Wehrdienst-Modernisierungsgesetz, das attraktivere Freiwilligendienstoptionen schaffen soll, allein die Lücke möglicherweise nicht schließen kann. Vor allem die Notwendigkeit, jährlich 20.000 bis 30.000 ausscheidende Soldaten zu ersetzen, macht laut Röwekamp eine Weiterverpflichtung aus dem Wehrdienst zum realistischsten Weg für einen Zuwachs an Zeit- und Berufssoldaten.
Zufall als Schlüssel zur Auswahl
Sollte es zur Wiedereinführung kommen, plädiert Röwekamp für ein Zufallsverfahren bei der Rekrutenauswahl, das er als „am transparentesten und gerechtesten“ betrachtet. Körperliche Kriterien seien überholt; beispielsweise könne jemand mit Übergewicht ein guter Drohnenpilot sein. Auch die frühzeitige Beurteilung von Eignung für spezialisierte Bereiche wie IT sei bei 18-Jährigen schwierig. Die wichtigste Sicherheit für die Ukraine, so Röwekamp weiter, sei eine schlagkräftige eigene Armee, die nach Kriegsende auf 800.000 Soldaten anwachsen soll. Die Bundeswehr selbst will sich mit Fähigkeiten wie Air Policing, Ausbildung und logistischer Unterstützung in eine Friedenssicherung einbringen, rechnet jedoch nicht mit einer dauerhaften Stationierung von Tausenden Soldaten in der Ukraine. Angesichts fehlender Signale Russlands für Friedensbemühungen und der klaren Priorität Putins, die Ukraine militärisch zu besiegen, sieht Röwekamp keine kurzfristige Entspannung.
Kritik an der AfD
Der AfD warf Röwekamp „Anbiederung an einen verbrecherischen Aggressor“ vor und kritisierte, dass die Partei die „einzige reale Bedrohung in Europa: Russland“ ignoriere. Für die AfD sei die Bundeswehr kein Instrument der Landes- und Bündnisverteidigung, sondern „eine Art Folklore-Verein mit undefiniertem Auftrag“.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)





