Ein Film über Wut, Ohnmacht und Wahrheitssuch

Heute in der ARD: „Polizei“ zeigt, wie verletzlich ein System sein kann, das uns schützen soll – und warum das Drama so fesselt

Der ARD-Mittwochsfilm „Polizei“ ist einer der emotional eindringlichsten Fernsehfilme des Jahres. Drehbuchautorin Laila Stieler, bekannt für vielfach ausgezeichnete Werke wie „Die Polizistin“ oder „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“, widmet sich erneut einem Thema, das nahegeht – der Frage, wie schnell ein junges Leben durch eine falsche Anschuldigung aus der Bahn geraten kann.
Heute in der ARD: „Polizei“ zeigt, wie verletzlich ein System sein kann, das uns schützen soll – und warum das Drama so fesselt
Heute in der ARD: „Polizei“ zeigt, wie verletzlich ein System sein kann, das uns schützen soll – und warum das Drama so fesselt
© NDR/Julia Terjung

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Ein junger Mann zwischen Schuldgefühlen und Wahrheitssuche

Anton lebt mittlerweile mit seiner Freundin Rosa in einer Gartenlaube, macht eine Kochlehre und hat sich mühsam ein neues, stabiles Leben aufgebaut. Die Anklage trifft ihn unvorbereitet. Seine Anwältin rät ihm, den Tag zu rekonstruieren, Zeugen zu suchen, Orte aufzusuchen – um die Lücken in seinem Gedächtnis zu füllen.

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Merle (Antonia Breidenbach) hilft Anton (Levy Rico Arcos), seine Erinnerungen wiederzufinden
© NDR/Julia Terjung

Je tiefer Anton in seine Vergangenheit eintaucht, desto deutlicher wird:
Er war nicht Täter. Er war Opfer.

Er wurde von Einsatzkräften ohne Anlass geschlagen, festgenommen und anschließend selbst beschuldigt. Doch ohne Beweise steht er einem System gegenüber, das mehr Interesse an einer klaren Akte als an der Wahrheit hat.

Ein Film über Generationskonflikte, Hilflosigkeit – und stille Stärke

Stielers Film erzählt nicht nur von Polizeigewalt. Er porträtiert eine Generation, die von mentaler Belastung, Erwartungsdruck und Orientierungslosigkeit geprägt ist.

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Anton (Levy Rico Arcos) wird auf einer Demo festgenommen – er hatte alle Erinnerungen daran verdrängt
© NDR/Julia Terjung

Antons Mutter Katja – gespielt von Petra Schmidt-Schaller – steht für die überforderte Elterngeneration, die ihr Kind liebt, aber lange nicht versteht. „Was für eine fragile Generation“, sagt sie an einer Stelle genervt – ein Satz, der sinnbildlich für den Konflikt steht.

Gleichzeitig zeigt auch Hoffnung: Freundschaften, Versöhnung, die langsame äherung an die eigene Vergangenheit.

Warum „Polizei“ kontrovers diskutiert wird

Der Film beleuchtet die Grauzonen des Polizeieinsatzes bei Demonstrationen – und könnte damit Debatten auslösen. Die Darstellung der Praktiken, die Aktivistin Merle Anton erklärt, ist bewusst ambivalent: Sie zeigt, wie staatliche Strukturen funktionieren, aber auch, wie sie eskalieren können.

Genau dieser Balanceakt macht „Polizei“ zu einem Film, über den man sprechen will – oder sogar muss.

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Auch Antons Ex-Freundin Emma (Katharina Hirschberg) wird auf der Demo festgenommen
© NDR/Julia Terjung

Darsteller, Sendezeiten & Produktion

Hauptdarsteller

  • Levy Rico Arcos – Anton Stern
  • Petra Schmidt-Schaller – Katja Stern
  • Alexander Hörbe – Gregor Stern
  • Luise Helm – Sabine Langweg
  • Antonia Breidenbach – Merle
  • Jamilah Bagdach – Rosa Duarte
  • Katharina Hirschberg – Emma
  • Florian Geißelmann – Jonas
  • Michael A. Grimm – Otto

Stab

  • Drehbuch: Laila Stieler
  • Regie: Buket Alakus
  • Kamera: Falko Lachmund
  • : Dürbeck & Dohmen
  • Redaktion: Christian Granderath, Sabine Holtgreve (NDR)

Sendetermin

Mittwoch, 26. November 2025 – 20:15 Uhr in der ARD
(Wiederholungen je nach Region möglich)

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