Was passiert bei einem Herzinfarkt?
Beim Herzinfarkt wird ein Teil des Herzmuskels nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das passiert, wenn ein Herzkranzgefäß durch ein Blutgerinnsel verstopft ist. Innerhalb von Minuten beginnt das betroffene Gewebe abzusterben. „Entscheidend sind die ersten 10 bis 15 Minuten“, erklärt Prof. Dr. Thorsten Kessler vom Deutschen Herzzentrum München. Wird das Gehirn in dieser Zeit nicht mit Sauerstoff versorgt, kommt jede Hilfe zu spät.
Darum gilt: Schon bei Verdacht auf Herzinfarkt sofort die 112 wählen – keine Zeit verlieren!
Typische Herzinfarkt-Symptome
Die Warnzeichen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein – doch sie folgen oft einem klaren Muster:
- Starke Schmerzen oder Druckgefühl im Brustkorb, oft hinter dem Brustbein
- Ausstrahlung der Schmerzen in Arme, Rücken, Hals, Kiefer, Schulterblätter oder Oberbauch
- Begleitsymptome: Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, kalter Schweiß, Schwindel, Angst
- Frauen haben häufig weniger ausgeprägte Brustschmerzen, klagen eher über Atemnot, Übelkeit oder Erschöpfung
Selbst wenn die Beschwerden nach kurzer Zeit nachlassen, sollte man sie niemals ignorieren – sie können ein Vorbote sein.

Nach dem Infarkt: Warum die Heilung erst beginnt
Nach der Akutbehandlung im Katheterlabor ist das Herz zunächst gerettet – aber noch lange nicht gesund. Der Infarkt hinterlässt Narben im Herzmuskel, manchmal auch seelische Wunden. Viele Patientinnen und Patienten leiden nach dem Ereignis unter Angstzuständen oder Depressionen. Deshalb folgt auf den Klinikaufenthalt meist eine kardiologische Reha, die helfen soll, körperlich und psychisch wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Risikofaktoren reduzieren – so schützen Sie Ihr Herz
Wer einen Herzinfarkt überstanden hat, muss seine Lebensgewohnheiten oft grundlegend ändern. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Übergewicht
- Rauchen
Alle fünf gemeinsam erhöhen das Risiko massiv. Schon das Aufhören mit dem Rauchen halbiert laut Studien die Gefahr eines erneuten Infarkts – und das bereits im ersten Jahr!
Auch die Ernährung spielt eine große Rolle:
- Mehr Gemüse und Obst
- Wenig rotes Fleisch, dafür Fisch ein- bis zweimal pro Woche
- Oliven- oder Rapsöl statt Butter
- Möglichst wenig Zucker und Salz
- Alkohol nur in Maßen
Diese Empfehlungen entsprechen der mediterranen Ernährung, die laut Experten die Herzgesundheit langfristig verbessert.
Herzwochen: Infos, Aktionen und Hilfe
Im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung finden aktuell zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge und Aktionen statt, die über koronare Herzkrankheiten und Prävention informieren.
Mehr dazu unter: herzstiftung.de/herzwochen
Das Gesundheitsmagazin „Apotheken Umschau“ 11A/2025 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook, Instagram und YouTube.
