Wie läuft das Hautkrebs-Screening ab?
Das gesetzlich finanzierte Screening wird von Hausärzt:innen und Dermatolog:innen durchgeführt, die speziell geschult sind. Bei der Untersuchung kommt in der Regel kein technisches Gerät zum Einsatz – die Ärztin oder der Arzt verlässt sich auf ihr oder sein geschultes Auge. Allerdings kann zusätzlich ein Dermatoskop verwendet werden. Dabei handelt es sich um ein spezielles Auflichtmikroskop, mit dem Pigmentveränderungen um das Zehnfache vergrößert sichtbar gemacht werden.
Diese Zusatzuntersuchung ist seit April 2020 ebenfalls Kassenleistung – aber nur für Menschen ab 35 Jahren. Wer jünger ist, muss in der Regel selbst zahlen.
Früh erkannt ist Hautkrebs meist heilbar
Rund 23.000 Menschen erkranken laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum jedes Jahr in Deutschland an schwarzem Hautkrebs – der gefährlichsten Form, weil er sich schnell im Körper ausbreiten kann. Früh erkannt sind die Heilungschancen jedoch hoch. Doch wie zuverlässig ist das Screening?
Die Verbraucherzentralen weisen auf folgende Risiken hin:
- Falsch negative Ergebnisse: Hautkrebs wird übersehen.
- Falsch positive Ergebnisse: Unbedenkliche Stellen werden als gefährlich eingestuft, was Ängste und unnötige Eingriffe auslösen kann.
- Unklare Datenlage: „Obwohl das einleuchtend klingt, fehlt es derzeit an Daten, die den Nutzen solch einer Behandlung eindeutig belegen.“
Auch die Qualifikation der Ärzt:innen spielt eine wichtige Rolle bei der Erkennungsrate.
Was zahlt die Kasse – und was nicht?
Für alle gesetzlich Versicherten ab 35 Jahren ist die Untersuchung kostenfrei – inklusive Nutzung des Dermatoskops. Wer sich häufiger als alle zwei Jahre oder vor dem 35. Lebensjahr untersuchen lassen möchte, muss meist selbst zahlen – es sei denn, die Krankenkasse bietet Zusatzleistungen.
Auch Video-Dokumentation, Entfernung von Alterswarzen, Altersflecken oder rein kosmetisch störenden Muttermalen zählen zu den Privatleistungen.
Wichtig:
„Ärztinnen und Ärzte dürfen keine Zuzahlung verlangen, wenn Sie im Rahmen der gesetzlichen Hautkrebsfrüherkennung ein Dermatoskop nutzen.“
Darauf sollten Sie achten
- Vorher bei der Praxis anrufen und nachfragen, ob die Untersuchung als Kassenleistung angeboten wird.
- Krankenkasse kontaktieren: Manche übernehmen mehr als gesetzlich vorgeschrieben.
- Preise vergleichen, wenn Sie eine Selbstzahler-Leistung planen.
- Selbst die Haut kontrollieren – mithilfe der ABCDE-Regel:
- Asymmetrie
- Begrenzung
- Color (Farbunterschiede)
- Durchmesser (>5 mm)
- Entwicklung (Veränderung)
Juckende oder blutende Pigmentflecken sollten immer ärztlich untersucht werden.