Der Dax ist am Mittwoch negativ in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 23.770 Punkten berechnet, 0,5 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag. Mit Interesse werden die Anleger nach Washington schauen, wo seit dem Morgen eine Haushaltssperre in Kraft ist.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, erklärte, dass es seit den 1970er-Jahren bereits 21-mal zu einem Shutdown in den USA kam, der im Schnitt nach acht Tagen wieder beendet war. Fünf dieser Shutdowns dauerten lediglich einen Tag, während der längste 34 Tage anhielt. „Auch dieses Mal reagiert der Aktienmarkt bislang gelassen: Die großen US-Indizes geben zwar leicht nach, größere Ausschläge bleiben jedoch aus. Der Dax gerät im Schlepptau der negativen US-Vorgaben unter Druck.“
Eine mögliche Folge des Shutdowns könnte sein, dass der Arbeitsmarktbericht am Freitag nicht pünktlich erscheint. Diese Daten werden in New York und Frankfurt angesichts der hohen Erwartungen an Zinssenkungen der Fed sehnlichst erwartet. Wenn Investoren diese Daten, selbst nur für wenige Tage, vorenthalten werden, „bringt man Traditionen aus dem Rhythmus, und Unsicherheit macht sich breit. Unsicherheit äußert sich in den Kursen oft durch höhere Schwankungen.“
Der Dax wird derzeit von zwei nebeneinanderliegenden Handelsspannen dominiert: einer tieferen (September) und einer höheren (Juli und August). Es sei entscheidend, welche dieser Spannen der Markt jetzt bevorzuge; bislang fehle ein eindeutiger Trend. „Der Dax ist gestern aus der tieferen Handelsspanne nach oben ausgebrochen. Bleibt die Unterstützung bei 23.800 Punkten intakt und überspringt der Index jetzt auch noch die 23.950 Punkte, könnte er schnell bis in die höhere Handelsspanne vorrücken. Ein Plus von etwa 450 Punkten wäre dann möglich“, so Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochmorgen stärker: Ein Euro kostete 1,1777 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8491 Euro zu haben.
(Mit Material der der dts Nachrichtenagentur erstellt)