Was macht Kepler-725 c so besonders?
Kepler-725 c ist etwa 10 ± 3 Erdmassen schwer und umkreist seinen Stern in 207,5 Tagen – ein Zeitraum, der für viele Exoplanetensucher schon außerhalb des einfachen Nachweisfensters liegt. Noch bemerkenswerter: Die Bahn des Planeten ist deutlich elliptisch mit einer Exzentrizität von 0,44 – das heißt, er bewegt sich mal näher, mal weiter von seinem Stern entfernt. Die mittlere Einstrahlung liegt bei 1,4-mal dem Wert der Erde – genug, um möglicherweise flüssiges Wasser zu ermöglichen, aber ohne sichere Rückschlüsse auf tatsächliche Bewohnbarkeit.
Entdeckt dank TTV – nicht per Transit
Da Planeten wie Kepler-725 c weit draußen liegen, sind sie mit herkömmlichen Transitmethoden schwer zu erfassen. Doch das Team um L. Sun, S. Gu und X. Wang hat mithilfe der Transit-Timing-Variation des bereits bekannten Planeten Kepler-725 b (ein warmer Jupiter mit 39,64 Tagen Umlaufzeit) auf den zweiten Planeten geschlossen. Diese Methode misst kleinste zeitliche Verschiebungen bei Transits – ausgelöst durch die Gravitation anderer Himmelskörper im System.
Bedeutung für künftige Planetensuche
Die Entdeckung zeigt, dass Super-Erden oder Mini-Neptune mit mittleren Umlaufzeiten in habitablen Zonen künftig gezielter aufgespürt werden können – selbst dann, wenn sie keine klassischen Transits verursachen. Besonders mit kommenden Missionen wie PLATO, TESS und Earth 2.0 könnten noch viele solcher Kandidaten entdeckt werden.
Ein kleiner Schritt für Kepler – ein großer für die Exoplanetenforschung
Mit Kepler-725 c erweitert sich der Katalog potenziell lebensfreundlicher Planeten – und das mit immer besseren Messmethoden. Die Kombination aus TTV-Analyse, Präzisionsdaten und systematischer Nachverfolgung macht die neue Entdeckung nicht nur zu einem weiteren Himmelskörper im All, sondern zu einem Beweis für die Weiterentwicklung planetarer Detektionsmethoden.