Countdowns, In-Game-Währungen, versteckte Kosten
Ob Fortnite, Roblox, Clash of Clans, Monopoly Go oder Subway Surfers – laut vzbv enthalten alle untersuchten Spiele sogenannte Dark Patterns: Designelemente, die psychologisch gezielt darauf abzielen, Nutzer:innen zu bestimmten Entscheidungen zu drängen. Dazu zählen unter anderem:
- Kaufaufforderungen mitten im Spiel
- undurchsichtige Preisgestaltung bei virtuellen Gegenständen
- Belohnungen fürs tägliche Einloggen oder Werbevideos
- irreführende Rabatte in „In-Game-Währungen“
Besonders problematisch sei, so der vzbv, dass sich viele dieser Mechanismen auch an Kinder und Jugendliche richten.
Gamer werden systematisch beeinflusst
Sabrina Wagner, Digitalexpertin beim vzbv, warnt:
„Online-Games können ein teurer Spaß werden, wenn Anbieter die Spieler:innen mit Tricks dazu verleiten, für virtuelle Gegenstände Geld auszugeben.“
Noch problematischer wird es, wenn die Kosten nicht klar erkennbar sind – etwa weil Paketpreise oder Spielwährungen reale Summen verschleiern.
Vier von fünf Anbietern haben bereits Unterlassungserklärungen abgegeben, gegen Roblox wurde Klage eingereicht. Der vzbv wirft den Plattformen vor, Verbraucher:innen nicht ausreichend über Preise und Risiken zu informieren – und teilweise verbotene Praktiken anzuwenden.
Forderung an die EU: „Fairness by Design“
Die Verbraucherschützer fordern deshalb die EU auf, mit dem geplanten Digital Fairness Act klare Regeln zu schaffen: Manipulative Designs in Spielen und Apps sollen künftig verboten, Transparenz und Fairness gesetzlich verankert werden.
Ein entsprechendes Positionspapier des vzbv soll in den kommenden Wochen folgen. Ziel ist es, das Verbraucherrecht an die digitale Realität anzupassen – insbesondere für Kinder und Jugendliche, die in vielen Spielen zur Hauptzielgruppe gehören.