Besonders brisant: Gleich das erste Ferienwochenende entwickelte sich zum staureichsten der gesamten schulfreien Zeit – mit massiven Verzögerungen und kilometerlangen Kolonnen auf den Hauptverkehrsachsen.
Stau-Rekorde gleich zum Ferienauftakt
Schon am Freitag, 1. August, platzten die Autobahnen im Südwesten aus allen Nähten: An nur diesem Tag registrierte der ADAC eine Staudauer von 255 Stunden auf insgesamt 759 Kilometern. Das gesamte erste Ferienwochenende (1. bis 3. August) brachte es auf 532 Stunden Stauzeit bei 1471 Kilometern Länge – ein unrühmlicher Auftakt für viele Reisende, die sich den Ferienbeginn wohl deutlich entspannter vorgestellt hatten.
Der längste Stau der Sommerferien trat ebenfalls am 1. August auf: Auf der A5 zwischen Müllheim/Neuenburg und Achern schob sich der Verkehr auf 33 Kilometern nur im Schritttempo voran. Zwei weitere Staurekorde folgten mit 31 Kilometern auf der A5 (Achern–Bad Krozingen) und 30 Kilometern auf der A8 (zwischen Stuttgart-Möhringen und Merklingen).
Weniger Staus als 2024 – aber weiter hohe Belastung
Trotz dieser Extremwerte zeigt die Analyse auch eine leicht positive Entwicklung: Im Vergleich zu den Sommerferien 2024 gingen sowohl die Anzahl als auch die Dauer der Staus etwas zurück. So wurden 5682 Staus gezählt – rund 600 weniger als im Vorjahr (6285). Auch die Gesamtdauer sank von 7055 auf 6533 Stunden, während die Länge der Staus von 13.400 auf 13.226 Kilometer schrumpfte.
ADAC-Experte Holger Bach, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg, sieht den Hauptgrund für diesen Rückgang in der geringeren Zahl an Baustellen: „2024 gab es während der Sommerferien durchschnittlich 61 Autobahn-Baustellen. In diesem Jahr hatten wir mit 31 Baustellen deutlich weniger.“
Trotzdem bleibe die Belastung hoch, so Bach. Denn Baden-Württemberg sei ein klassisches Transitland, das nicht nur von Urlaubern aus dem Südwesten, sondern auch von Reisenden aus ganz Deutschland und dem Ausland zur Durchreise genutzt werde.
A5 war Staustrecke Nummer eins im Südwesten
Besonders betroffen war erneut die A5, die sich als wahres Nadelöhr für den Ferienreiseverkehr erwies. Hier summierten sich die Staus in den Sommerferien auf 3950 Kilometer. Dicht dahinter folgte die A8 mit 3364 Kilometern, gefolgt von der A6 mit 2417 Kilometern.
Auch beim Blick auf die staureichsten Tage fällt ein klares Muster auf: Freitage waren besonders problematisch. Alle fünf staureichsten Ferientage fielen auf den Wochenausklang – allen voran der 1. August, gefolgt vom 29. August (411 Kilometer) und dem 5. September (394 Kilometer).
Damit bestätigte sich erneut, dass der Ferienreiseverkehr vor allem am Beginn der Wochenenden für massive Verkehrsstörungen sorgt – ein Trend, der laut ADAC seit Jahren konstant ist.
So misst der ADAC die Staus im Land
Um die Staulage möglichst exakt zu erfassen, setzt der ADAC auf eine hochmoderne Datenauswertung: Täglich werden über 1,2 Milliarden Positions- und Geschwindigkeitsdaten aus LKW-Flotten und Smartphone-Apps erfasst. Ergänzt werden diese Informationen durch aktuelle Baustellendaten.
Diese sogenannten Floating Car Data werden in der ADAC Service GmbH zur aktuellen Verkehrslage verarbeitet und für die Staubilanz detailliert ausgewertet. So entsteht ein präzises Bild darüber, wie oft, wie lange und auf welchen Strecken der Verkehr in Baden-Württemberg stillstand.