Bundesärztekammer fordert jetzt nationale Schutzstrategie

Extreme Hitze bedroht Deutschland – Ärzte schlagen Alarm: ‚Es geht um Menschenleben!

Deutschland ist auf die extremen Folgen der Klimakrise nicht vorbereitet – das ist die alarmierende Warnung der Bundesärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG). Besonders gefährlich: der sogenannte „Hitzedom“, eine Wetterlage, bei der eine Hochdruck-Kuppel die Hitze über Tage oder Wochen festhält.
Extreme Hitze bedroht Deutschland – Ärzte schlagen Alarm: ‚Es geht um Menschenleben!
Extreme Hitze bedroht Deutschland – Ärzte schlagen Alarm: ‚Es geht um Menschenleben!
Foto: Robert Kneschke

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Die aktuelle Lage in Südeuropa zeigt, was droht: Temperaturen von über 45 Grad am Tag und mehr als 30 Grad in der Nacht – eine massive Gesundheitsgefahr, die auch treffen kann. „Ein Hitzedom ist keine abstrakte Bedrohung, sondern eine reale Gefahr. Wer jetzt nicht handelt, riskiert Menschenleben“, warnt Prof. Clemens Becker von der Universitätsklinik Heidelberg.

Todesgefahr durch Hitzewellen – Tausende jährlich

Schon heute sterben in Deutschland laut dem Robert Koch-Institut (RKI) mehrere Tausend Menschen jeden Sommer an den Folgen von Hitze. Und die Gefahr wächst weiter: Mit dem werden extreme Hitzewellen immer wahrscheinlicher.

Besonders gefährdet sind:

  • Ältere Menschen
  • Chronisch Kranke
  • Obdachlose
  • Schwangere
  • Kleinkinder

„Die gesundheitlichen Gefahren von Hitze werden oft unterschätzt. Sie sind aber erheblich – im schlimmsten Fall kann der Kreislauf versagen“, warnt Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer.

Schutzkonzepte fehlen – Ärzte fordern nationale Strategie

Die bisherigen Hitzeaktionspläne reichen laut Experten bei Weitem nicht aus. „Klare Zuständigkeiten im Katastrophenfall fehlen“, kritisiert Dr. Martin Herrmann von KLUG. „Es gibt keine Strukturen, um Schutzmaßnahmen so hochzufahren, dass sie wirklich alle erreichen, die sie brauchen.“

Konkret fordern die Experten:

  • Flächendeckende Hitzeschutzräume in Städten und Wohnquartieren
  • Kühlhilfen wie Kühlwesten oder mobile Klimageräte für Risikogruppen
  • Wearables zur Temperaturüberwachung für gefährdete Patienten
  • Klimaangepasste Medikationspläne
  • Frühzeitige Betreuung durch Hausärzte und Pflegedienste

Extreme Hitze als Katastrophenfall – das fordern Experten jetzt

Eine aktuelle Studie unter Leitung von Prof. Clemens Becker macht klar: Extreme Hitzewellen müssen offiziell als Naturkatastrophe definiert werden. Nur so könnten rechtlich Arbeitsverbote, Evakuierungen oder die Einrichtung von Krisenstäben möglich werden.

Erforderlich sei außerdem eine ressortübergreifende Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsministerium, Innenministerium, Umweltbundesamt, Katastrophenschutz, Deutschem Wetterdienst und den Kommunen.

Experten sind sich einig: „Wir müssen jetzt handeln“

„Die Klimafolgen werden nicht irgendwann eintreten – sie sind bereits da“, betont Prof. Becker. „Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Debatte und konkrete Maßnahmen. Wer jetzt nicht handelt, riskiert Menschenleben.“

Fazit: Deutschland ist nicht vorbereitet – Hitze wird zur echten Lebensgefahr

Ohne schnelle, nationale Schutzmaßnahmen drohen auch hierzulande Zustände wie in Südeuropa: Dauerhitze, überlastete Krankenhäuser und viele vermeidbare Todesfälle.

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