Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) plant, im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn gegen die Ernennung von Evelyn Palla zur neuen Konzernchefin zu stimmen. Dies wurde am Montag in Berlin durch EVG-Chef Martin Burkert mitgeteilt.
Palla war zuvor von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) als präferierte Kandidatin für den Spitzenposten präsentiert worden. Schnieder sprach in diesem Zusammenhang von einem „Neuanfang“, der sowohl „inhaltlich, strukturell und personell“ umgesetzt werden solle. Er betonte, dass man schrittweise eine „andere Bahn“ erleben werde. Der Minister hob hervor, dass Palla sich im Auswahlprozess als „beste Kandidatin“ erwiesen habe. Er verwies auf ihre detaillierte Kenntnis der Deutschen Bahn aus der Innensicht und ihre erfolgreiche Leitung des Bereichs Regio seit 2022. Dies habe ihre Fähigkeiten in „erfolgreicher Kundenorientierung“ unter Beweis gestellt.
Evelyn Palla selbst äußerte sich dahingehend, dass die Qualität bei der Bahn fortan „Chefinnensache“ sei. Sie betonte: „Die Zufriedenheit unserer Fahrgäste steht über allem und der DB-Konzern braucht auch eine neue Qualitätskultur und wir werden sie schaffen.“ Als grundlegendes Element nannte sie die Schiene. Eine starke, leistungsfähige und funktionierende Schiene sei unverzichtbar, und daher bleibe die Sanierung der Infrastruktur weiterhin oberste Priorität.
Palla, ursprünglich aus Südtirol stammend, trat 2019 in den Bahn-Konzern ein. Zuvor war sie unter anderem im Vorstand der Österreichischen Bahn (ÖBB) und beim Energiekonzern Eon tätig.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)