Zahlen seit 2012 verdoppelt

Erschreckender Rekord: Kindeswohlgefährdungen bei Jugendlichen in Baden-Württemberg so hoch wie nie

Am 12. August wird weltweit der Internationale Tag der Jugend begangen – ein Anlass, um auf die Belange und den Schutz von Jugendlichen aufmerksam zu machen. Doch aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Die Zahl der festgestellten Kindeswohlgefährdungen bei Jugendlichen hat im Jahr 2024 einen neuen Rekord erreicht.
Erschreckender Rekord: Kindeswohlgefährdungen bei Jugendlichen in Baden-Württemberg so hoch wie nie
Erschreckender Rekord: Kindeswohlgefährdungen bei Jugendlichen in Baden-Württemberg so hoch wie nie
Foto: insidebw.de / AI

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Deutlicher Anstieg seit 2012

Die Jugendämter im Südwesten registrierten bei 1 268 Jugendlichen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren eine akute oder latente Gefährdung. 2012 lag die Zahl noch bei 580 Fällen – seither hat sie sich mehr als verdoppelt. Bezogen auf die insgesamt 429 887 Jugendlichen dieser Altersgruppe entspricht dies einem Anteil von 0,3 %.

Mehrheit der Gefährdungen durch eigene Eltern

In knapp 70 % der Fälle ging die Gefährdung von den eigenen Eltern aus. Stiefeltern oder neue Partner eines Elternteils waren in 5,6 % der Fälle die Hauptverursacher. Bei 9,2 % handelte es sich um andere Verwandte oder Bekannte. In 7,2 % der Fälle konnten zwar mehrere benannt werden, jedoch keine Hauptperson. In weiteren 8,1 % waren weder Hauptperson noch Beteiligtenzahl bekannt.

Vernachlässigung häufigste Gefährdungsform

Nach Art der Gefährdung stand Vernachlässigung mit 52,8 % an erster Stelle. 41,2 % der Fälle betrafen psychische Misshandlung, 32,6 % körperliche Misshandlung. In 7,2 % der Fälle wurde sexuelle Gewalt festgestellt. Mehrfachnennungen waren möglich, da in einzelnen Fällen mehrere Gefährdungsarten zusammentrafen.

Auch Gesamtzahlen auf Rekordhoch

Insgesamt machten Jugendliche 18,5 % aller 6 846 Fälle von Kindeswohlgefährdungen im Jahr 2024 aus – auch dies ein neuer Höchststand. Zum Vergleich: 2012 waren es insgesamt 3 463 Fälle, was einem Anstieg um fast 98 % entspricht.

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