Besonders auffällig: Während 14 Prozent der Befragten sogar angeben, eher bevorzugt zu werden, zeigt sich ein wachsendes Gefühl von Ungleichheit quer durch die Gesellschaft.
Familie top – öffentlicher Raum flop
Eines wird klar: Im privaten Umfeld herrscht überwiegend Harmonie. 94 Prozent der Menschen beschreiben das Miteinander in Familie und Freundeskreis als positiv. Auch am Arbeitsplatz ziehen viele ein gutes Fazit – hier stimmen 86 Prozent zu. Doch sobald es um den öffentlichen Raum geht, wie beim Einkaufen oder im Straßenverkehr, werden die Stimmen kritischer. Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) erlebt das öffentliche Miteinander als schlecht.
Woher kommt die Unzufriedenheit?
Die Gründe dafür sind vielfältig: 84 Prozent sehen wirtschaftliche Sorgen als einen zentralen Faktor, der die Stimmung drückt. Stress und Zeitdruck folgen dicht dahinter mit 80 Prozent. Und auch die Weltlage macht den Deutschen zu schaffen: 78 Prozent nennen die anhaltenden Krisen und Kriege als Ursache für die negative Grundstimmung.
Arm gegen Reich – die große Spaltung
Das größte Problem für das gesellschaftliche Zusammenleben sehen 77 Prozent in den immer deutlicher werdenden Unterschieden zwischen Arm und Reich. Kulturelle Differenzen zwischen Menschen verschiedener Herkunft stehen mit 63 Prozent an zweiter Stelle. Dagegen werden Unterschiede zwischen Stadt und Land (37 Prozent) sowie zwischen West- und Ostdeutschen (32 Prozent) als deutlich weniger gravierend wahrgenommen.
Diese Zahlen zeigen: Während das Miteinander im engsten Umfeld größtenteils intakt bleibt, wächst die Unzufriedenheit im öffentlichen Raum und angesichts größerer gesellschaftlicher Fragen. Der Anstieg der Benachteiligungsgefühle ist ein klares Warnsignal.
Der ARD-DeutschlandTREND liefert einen kritischen Einblick in die Gemütslage der Deutschen – und zeigt auf, wo die größten Baustellen für Politik und Gesellschaft liegen.