Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer, insbesondere in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie im Finanzsektor. Was genau steckt hinter dieser geteilten Stimmung?
Bau- und Transportbranche unter Druck
Besonders die Bau- und Transportbranche rechnet mit weiteren Herausforderungen. Viele Unternehmen erwarten auch 2025 eine wirtschaftliche Flaute. Laut der Umfrage von Coface glauben 48 Prozent der Befragten, dass sich ihre Situation verschlechtert hat, während nur 9 Prozent eine Verbesserung sehen. „Die Baubranche erwartet, auch 2025 mit einer Konjunkturflaute leben zu müssen“, erklärt Christiane von Berg, Volkswirtin bei Coface. Hohe Finanzierungskosten und die schwache Nachfrage könnten hier eine Rolle spielen.
Grafik: Coface Deutschland
IKT-Branche mit positiven Aussichten
Im Gegensatz dazu zeigt sich die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) deutlich optimistischer. Nachdem die Branche in den letzten Quartalen stark unter Lieferkettenproblemen gelitten hatte, blicken nun viele Unternehmen mit Hoffnung ins Jahr 2025. „Dass die Branche 2025 ruhigere Zeiten anvisiert, ist ein sehr positives Zeichen“, betont Christiane von Berg. Auch die Pharma- und Chemiebranche sowie der Finanz- und Consultingsektor rechnen mit einem positiven Jahr und sehen stabilere Verhältnisse voraus.
Politische Unsicherheit bleibt das größte Risiko
Nach wie vor sehen viele Unternehmen die politische Unsicherheit als Hauptrisiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Ganze 19 Prozent der befragten Firmen nennen politische Instabilität als größte Gefahr für ihre Geschäfte. Dabei geht es nicht nur um geopolitische Konflikte, sondern auch um die innenpolitische Situation in Deutschland. „Der unklare Kurs der Regierung und fehlende langfristige Strategien haben zu einem Rückgang der Investitionen geführt“, sagt Christiane von Berg. Um Risiken zu minimieren, arbeiten deutsche Firmen daran, ihre geschäftliche Abhängigkeit von einzelnen Ländern, Lieferanten oder Kunden zu verringern.
De-Risking als Strategie für die Zukunft
Um Risiken zu minimieren, setzen immer mehr Unternehmen auf sogenannte De-Risking-Strategien. Ziel ist es, die Abhängigkeit von einzelnen Ländern oder Lieferanten zu reduzieren. Bereits 16 Prozent der befragten Unternehmen haben 2024 entsprechende Maßnahmen eingeleitet, und fast 30 Prozent wollen dies in den kommenden drei Jahren ebenfalls tun. Besonders der Maschinenbau zeigt sich hier engagiert, wo bereits jedes dritte Unternehmen De-Risking betreibt, um sich gegen künftige Unsicherheiten abzusichern.
Meta-Beschreibung: Deutsche Unternehmen blicken sorgenvoll ins Jahr 2025. Bau- und Transportbranche erwarten Flaute, während die IKT-Branche Hoffnung schöpft. De-Risking als wichtiger Zukunftsplan.