Erstmals mehr Mädchen betroffen

Deutlich weniger Jugendliche aus Baden-Württemberg wegen Alkoholmissbrauch im Krankenhaus

Deutlich weniger Jugendliche aus Baden-Württemberg wegen Alkoholmissbrauch im Krankenhaus
Bild: insidebw.de

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Die Zahl der Jugendlichen in Baden-Württemberg, die wegen Alkoholmissbrauchs stationär behandelt wurden, ist 2023 drastisch gesunken. Nach Angaben des Statistischen Landesamts mussten insgesamt 1.043 Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren ins Krankenhaus – ein Rückgang um 25 % im Vergleich zu den 1.397 Fällen im Jahr 2022. Bemerkenswert: Erstmals wurden mehr Mädchen (539 Fälle) als Jungen (504 Fälle) behandelt.

Langfristiger Abwärtstrend seit 2012

Die Häufigkeit solcher Fälle ist seit 2012 rückläufig, besonders stark während der Corona-Pandemie. Laut Statistik wurden 2023 etwa 14 Jugendliche pro 10.000 Einwohner dieser Altersgruppe wegen alkoholbedingter Erkrankungen stationär behandelt – das sind 58 % weniger als 2019, als die Zahl noch bei 33 pro 10.000 lag. Dies deutet auf eine positive Entwicklung hin, doch die Gründe für den Rückgang sind vielschichtig und reichen von veränderten Freizeitgewohnheiten bis hin zu präventiven Maßnahmen.

Die Hauptdiagnose: Akuter Rauschzustand

Ein Großteil der alkoholbedingten Behandlungen entfällt auf akute Rauschzustände. Im Jahr 2023 war dies in 63 % aller Fälle die zentrale Diagnose. Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt dies ein Warnsignal für Eltern und Gesellschaft. Experten sehen die Zahlen als Hinweis darauf, dass Präventionsprogramme zwar greifen, das Thema Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen jedoch weiterhin aktuell ist.

Mädchen häufiger betroffen: Neue Dynamik

Der erstmals höhere Anteil von Mädchen unter den Betroffenen wirft Fragen auf. Experten vermuten, dass veränderte Konsummuster und Gruppendruck eine Rolle spielen könnten. Ein Sprecher des Statistischen Landesamts betonte: „Es ist entscheidend, auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen, um gezielte Präventionsarbeit leisten zu können.“ Welche Maßnahmen helfen könnten, ist derzeit Gegenstand von Diskussionen unter Fachleuten.

Mit einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen und neuen Erkenntnissen zur Geschlechterverteilung zeigt sich: Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen bleibt ein wichtiges Thema, doch die Zahlen geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus.

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