Langfristiger Abwärtstrend seit 2012
Die Häufigkeit solcher Fälle ist seit 2012 rückläufig, besonders stark während der Corona-Pandemie. Laut Statistik wurden 2023 etwa 14 Jugendliche pro 10.000 Einwohner dieser Altersgruppe wegen alkoholbedingter Erkrankungen stationär behandelt – das sind 58 % weniger als 2019, als die Zahl noch bei 33 pro 10.000 lag. Dies deutet auf eine positive Entwicklung hin, doch die Gründe für den Rückgang sind vielschichtig und reichen von veränderten Freizeitgewohnheiten bis hin zu präventiven Maßnahmen.
Die Hauptdiagnose: Akuter Rauschzustand
Ein Großteil der alkoholbedingten Behandlungen entfällt auf akute Rauschzustände. Im Jahr 2023 war dies in 63 % aller Fälle die zentrale Diagnose. Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt dies ein Warnsignal für Eltern und Gesellschaft. Experten sehen die Zahlen als Hinweis darauf, dass Präventionsprogramme zwar greifen, das Thema Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen jedoch weiterhin aktuell ist.
Mädchen häufiger betroffen: Neue Dynamik
Der erstmals höhere Anteil von Mädchen unter den Betroffenen wirft Fragen auf. Experten vermuten, dass veränderte Konsummuster und Gruppendruck eine Rolle spielen könnten. Ein Sprecher des Statistischen Landesamts betonte: „Es ist entscheidend, auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen, um gezielte Präventionsarbeit leisten zu können.“ Welche Maßnahmen helfen könnten, ist derzeit Gegenstand von Diskussionen unter Fachleuten.
Mit einem deutlichen Rückgang der Fallzahlen und neuen Erkenntnissen zur Geschlechterverteilung zeigt sich: Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen bleibt ein wichtiges Thema, doch die Zahlen geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus.