Angesichts eines Anstiegs von Fällen häuslicher Gewalt kündigt Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) verschärfte Maßnahmen gegen Täter an. Wie Hubig den Sendern RTL und ntv am Montag mitteilte, soll die sogenannte elektronische Aufenthaltsüberwachung, besser bekannt als Fußfessel, eingeführt werden. Diese Neuerung würde es Familiengerichten bundesweit ermöglichen, eine solche Maßnahme bei massiver psychischer oder physischer Gewalt anzuordnen.
Ein weiterer Fokus der Bundesjustizministerin liegt auf der Regelung des Sorge- und Umgangsrechts. Hubig strebt an, dass „diejenigen, die schlagen, in einer Familie mit Kindern dann beim Sorge- oder Umgangsrecht möglicherweise ganz darauf verzichten müssen, gar kein Sorge- oder Umgangsrecht mehr bekommen oder dieses stark eingeschränkt wird.“ Dies soll verdeutlichen, dass Gewalt in einer Beziehung keinen Platz hat. Die Ministerin betonte die Notwendigkeit, ein klares Signal zu senden und Betroffene, insbesondere Kinder, besser zu schützen.
Die geplanten Maßnahmen reagieren auf die jüngsten Zahlen: Im vergangenen Jahr wurden über 265.000 Fälle von häuslicher Gewalt registriert. Dies entspricht einem Anstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die Dringlichkeit neuer Strategien unterstreicht.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)