Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat sich angesichts der alarmierenden Zunahme von Fahrradunfällen für die Einführung eines Tempolimits von 70 Kilometern pro Stunde auf Landstraßen ohne separate Radwege ausgesprochen. Diese Forderung wurde von Bundesvorsitzendem Frank Masurat gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ bekräftigt, wobei er die Notwendigkeit betonte, die oft ausschließlich auf den Autoverkehr ausgelegten Landstraßen für Radfahrer sicherer zu gestalten.
Masurat hob hervor, dass die Initiative des ADFC neben der Geschwindigkeitsbegrenzung auch den zügigen Ausbau von Radwegen und die Einrichtung von Querungshilfen umfasst, um die Infrastruktur flächendeckend zu verbessern. Eine Helmpflicht für Radfahrer lehnt der ADFC hingegen ab. Statt einer obligatorischen Vorschrift setzt der Verband auf Freiwilligkeit und Prävention durch verbesserte Rahmenbedingungen. „Zur Vermeidung von Unfällen muss die teils sehr schlechte Radinfrastruktur in den Städten und auf dem Land zügig ausgebaut und verbessert werden“, so Masurat.
Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts unterstreichen die Dringlichkeit der Situation: Im Jahr 2024 verloren 441 Radfahrer bei Verkehrsunfällen ihr Leben, wobei fast die Hälfte dieser tödlichen Unfälle auf Landstraßen stattfand. Die Statistik zeigt zudem einen Anstieg der getöteten Radfahrer um rund elf Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre, was die Forderungen des ADFC nach umfassenden Sicherheitsmaßnahmen untermauert.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
