Die letzten Worte an die Zuschauer
Punktgenau nach knapp 17 Minuten Nachrichten aus aller Welt wandte sich Schreiber mit persönlichen Worten an sein Publikum. Sachlich, wie gewohnt, aber mit einer spürbaren Note des Abschieds, sagte er: „Zum Abschluss ein paar persönliche Worte. Ich habe zum letzten Mal die Tagesschau präsentiert. Danke für Ihr Vertrauen in meine und unsere Arbeit. Ich wünsche Ihnen, uns allen viele positive Nachrichten und Glauben an das Gute. Ein chinesisches Sprichwort lautet ,Wohin du auch gehst, geh mit deinem Herzen‘. Ich finde, das ist ein guter Rat. Ich wünsche Ihnen nun zum letzten Mal einen schönen Abend.“
Zuvor hatte Schreiber auf seinem Instagram-Kanal Einblicke in seinen letzten Arbeitstag gegeben. Mit Spargel-Quiche, Haribo und M&Ms versorgte er seine Kollegen und postete ein Foto mit „Tagesschau-Queen“ Susanne Daubner (64), wie er sie anerkennend nannte.
Verwunderung im Netz: Ein kühler Abgang?
Während Schreiber selbst auf Instagram schrieb, es sei „Zeit für Neues“, und er für die Jahre und Aufgaben „sehr dankbar“ sei, zeigten sich einige Zuschauer auf der Plattform X (ehemals Twitter) verwundert über die Art des Abschieds im Studio. Kommentare wie: „Geht Constantin Schreiber nicht im Guten aus der ‚Tagesschau‘, oder warum waren keine Kollegen im Studio nach seiner Verabschiedung? Keine Blumen, keine Umarmungen, keine Aufmerksamkeit, so wie bei seinen Vorgängern?“ machten die Runde. Tatsächlich fiel der Abschied im Vergleich zu dem seiner Kollegin Judith Rakers im Januar 2024, die nach ihren finalen Worten von Kollegen mit Blumen im Studio überrascht wurde, deutlich nüchterner aus.
Die Zukunftspläne des Moderators
Constantin Schreiber, der im Januar 2017 zur ARD kam und zunächst Früh- und Wochenendausgaben sowie das „Nachtmagazin“ moderierte, bevor er am 4. Januar 2021 erstmals die 20-Uhr-„Tagesschau“ präsentierte, wird der Öffentlichkeit jedoch erhalten bleiben. Wie er bereits mitteilte, möchte er wieder „inhaltlich journalistisch“ schreiben. In den vergangenen Jahren hat er mehrere erfolgreiche Romane und Sachbücher veröffentlicht, darunter die Streitschrift „Lasst uns offen reden! Warum die Demokratie furchtlose Debatten braucht“. Aktuell tourt er zudem mit seinem Kollegen Alexander Stevens und dem Programm „Angeklagt – Schuldig oder nicht?“ durch Deutschland und hat seine eigene Show „Constantin Schreiber Late Night“.
Die ARD hatte Mitte Mai mitgeteilt, Schreiber gehe auf eigenen Wunsch. Im Sprecherteam der 20-Uhr-„Tagesschau“ gibt es weitere Bewegung: Am 14. Juni wird die Journalistin Romy Hiller neu dazustoßen. Neben ihr werden dann Jens Riewa, Susanne Daubner, Julia-Niharika Sen und Thorsten Schröder die Hauptnachrichtensendung präsentieren.