Offener Umgang mit der Krebserkrankung
Bereits im August 2023 hatte Arvaneh öffentlich gemacht, an Nierenkrebs im Endstadium zu leiden. Seinen tapferen Kampf gegen die unheilbare Krankheit teilte er offen mit seinen Followern in den sozialen Medien. Noch im April dieses Jahres bedankte er sich für Geburtstagsglückwünsche, gab aber bereits zu: „Ich würde so gerne darauf antworten. Leider fehlt mir oft oder meist die Konzentrationskraft.“
Durchbruch mit „Marienhof“ und weitere TV-Rollen
Einem Millionenpublikum wurde Arvaneh durch seine Rolle des Sülo Özgentürk in der ARD-Serie „Marienhof“ bekannt, die er von 1994 bis 2010 verkörperte. Viele Zuschauer hielten den gebürtigen Münchner mit italienisch-iranischen Wurzeln aufgrund seiner Rolle lange für einen Türken. Doch sein schauspielerisches Talent zeigte er auch in zahlreichen anderen TV-Produktionen, darunter „St. Angela“, „Balko“, „Unser Charly“, „SOKO 5113“ und „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“.
Internationale Erfolge und zweite Karriere als Coach
Auch international feierte er Erfolge. Für den mehrfach ausgezeichneten türkischen Kinofilm „Zenne Dancer“ (2011) lernte er Türkisch und startete eine erfolgreiche Karriere in der Türkei, wo er in weiteren Produktionen mitwirkte.
Neben der Schauspielerei baute sich Arvaneh ein zweites Standbein auf. Er war ausgebildeter Gestalttherapeut, systemischer Coach und besaß die Heilpraktikererlaubnis für Psychotherapie. 2013 gründete er mit Kollegen die Firma „Home of Coaching“ mit Standorten in Berlin, Frankfurt und Düsseldorf. Bis zuletzt arbeitete er als Therapeut und sprach auf Social Media offen über seine Krankheit sowie über psychische Gesundheit.
Reflektierte Gedanken über Leben und Tod
Wie tapfer und reflektiert Arvaneh mit seiner Erkrankung umging, zeigte ein Interview, das er 2023 auf seinem Instagram-Account veröffentlichte. Darin äußerte er den Glauben, dass es „nach dem Tod weitergeht“. Dieser Gedanke nehme ihm „jegliche Angst vor dem Sterben“. Er sei sich sicher gewesen, mit dem Gefühl zu gehen, die wichtigen Sachen in seinem Leben „gelöst“ zu haben: „Ich habe mit den Menschen, die mir wehgetan haben, Frieden geschlossen. (…) Ich habe viele, viele Menschen in meinem Leben gehabt, die mich unterstützt haben, die immer da waren, wenn ich sie am nötigsten gebraucht habe.“