Feuerwehr und Forst kooperieren

Hitze & Trockenheit: So will BaWü Waldbrände verhindern – Minister stellt neuen Plan vor

Hitze & Trockenheit: So will BaWü Waldbrände verhindern – Minister stellt neuen Plan vor
Foto: picture alliance / dpa | Patrick Pleul
Baden-Württemberg wappnet sich gegen die steigende Gefahr von Waldbränden. Angesichts zunehmender Trockenperioden infolge des Klimawandels setzt das Land auf eine verstärkte Zusammenarbeit von Feuerwehr und Forstverwaltung sowie präventive Maßnahmen im Waldumbau. Bei einer Waldbrandübung in Waghäusel-Kirrlach (Landkreis Karlsruhe) betonte Agrarminister Peter Hauk die Wichtigkeit der Vorbereitung.
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„Die Zunahme von Trockenperioden als Folge des Klimawandels bedeutet leider auch eine Erhöhung des Risikos für die Entstehung von Waldbränden in Baden-Württemberg. Die Daten des Deutschen Wetterdienstes belegen, dass seit 1980 die Tage mit hohem Waldbrandrisiko stetig zunehmen. In Baden-Württemberg beobachten wir diese Entwicklung nicht nur sehr genau, sondern arbeiten auch bereits seit langer Zeit aktiv daran, unsere Wälder zu laubholzbetonten Mischwäldern umzugestalten. Das erhöht die Resilienz des Waldökosystems und senkt gleichzeitig das Waldbrandrisiko. Zusätzlich haben wir das Zusammenspiel von Forstverwaltung, Waldbewirtschaftern und Feuerwehr in der Prävention und der Waldbrandbekämpfung weiterentwickelt. Mit dem Tandemkonzept Forst und Feuerwehr haben wir eine starke Partnerschaft im Waldbrandmanagement in Baden-Württemberg, die Vorbildcharakter über die Landesgrenzen hinaus entfaltet. Damit sind wir gut gerüstet“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am vergangenen Samstag in Waghäusel-Kirrlach.

Statistik zeigt: Weniger Brände, aber Risiko bleibt

Im Jahr 2024 kam es in Baden-Württemberg zu lediglich sieben Waldbränden mit einer Gesamtfläche von nur 0,14 Hektar – ein weiterer Rückgang im Vergleich zu 2023. Diese Zahlen unterstreichen, dass Baden-Württemberg aktuell kein ausgewiesenes Waldbrandland ist. Dennoch, so die Experten, könne sich die Situation durch Trockenperioden wie im aktuellen Frühjahr schnell ändern. Präventive Maßnahmen seien daher entscheidend.

Verbindungsförster als Schlüsselrolle

Ein wichtiger Baustein im baden-württembergischen Waldbrandmanagement ist die Einführung von Verbindungsförstern auf allen Verwaltungsebenen. Diese speziell geschulten Forstleute arbeiten eng mit der Feuerwehr zusammen – sowohl in der Prävention als auch bei der direkten Gefahrenabwehr vor Ort. Parallel dazu entwickeln Forstleute waldbauliche Methoden, um die Wälder widerstandsfähiger gegen Feuer zu machen. Die Effektivität dieser Zusammenarbeit wurde am Samstag bei einer Übung im Lußhardtwald demonstriert, an der rund 90 Angehörige der Feuerwehr Waghäusel, der Forstbehörden und des Technischen Hilfswerks (THW) teilnahmen.

„Tandemkonzept“ als Vorbild

Minister Hauk hob das sogenannte „Tandemkonzept Forst und Feuerwehr“ hervor: „Die dynamische Entwicklung des Waldbrandgeschehens erfordert eine reibungslose Kommunikation und Abstimmung zwischen den Akteuren und Einsatzkräften, damit sie schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen und Einsatzsituationen reagieren können. Mit dem Tandemkonzept von Forst und Feuerwehr haben wir vor zwei Jahren ein wesentliches Ziel des Koalitionsvertrages umgesetzt und damit ein starkes Instrument für ein modernes Waldbrandmanagement in Baden-Württemberg geschaffen. Auf diesen Erfahrungen können jetzt andere Landkreise aufbauen und ihr Waldbrandmanagement aktualisieren.“

Ein weiterer Fortschritt sei die Bereitstellung neuer Waldbrandeinsatzkarten. „Es freut mich sehr, dass es gelungen ist eine Waldbrandeinsatzkarte nach bundeseinheitlichen Standards auf den Weg zu bringen. Die Landesforstverwaltung hat diese Karten erstellt und über die Unteren Forstbehörden den Feuerwehren zur Verfügung gestellt“, so Minister Hauk. Damit seien die Einsatzkräfte im Ernstfall noch besser orientiert.

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