Konkret stieg der Konzernumsatz laut Mitteilung vom Mittwochmorgen um 2,8 Prozent auf 77,6 Milliarden Euro. Doch das operative Ergebnis sackte um rund 37 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro ab, die Marge schmolz auf magere 3,7 Prozent (Vorjahr: 6,0 Prozent). Unterm Strich blieben nur noch 2,19 Milliarden Euro Gewinn – ein Minus von fast 41 Prozent zum Vorjahresquartal (3,68 Mrd. Euro).
Milliarden-Belastungen drücken Ergebnis
Belastet wurde das Ergebnis durch bereits bekannte Sondereffekte von rund 1,1 Milliarden Euro. Dazu zählen unter anderem Rückstellungen für CO2-Verpflichtungen in Europa, Kosten für den Umbau der Softwaretochter Cariad sowie weitere Rücklagen für Altlasten aus dem Dieselskandal. Auch das schwächere Ergebnis der Gemeinschaftsunternehmen im wichtigen Markt China und höhere Verluste im Batteriegeschäft drückten auf den Profit.
Lichtblick: Volle Auftragsbücher und E-Auto-Boom
Trotz der Ergebnisdelle gibt es Lichtblicke: Die Nachfrage nach VW-Modellen ist hoch. VW-Finanzchef und COO Arno Antlitz wird zitiert: „Wie erwartet, ist der Volkswagen Konzern mit gemischten Ergebnissen ins Geschäftsjahr gestartet. Unsere Autos kommen sehr gut bei unseren Kunden an. Der Auftragseingang in Westeuropa ist deutlich gestiegen und unsere Auftragsbücher füllen sich schnell.“
Besonders Elektroautos sind gefragt: „Zudem ist inzwischen jedes fünfte in Westeuropa verkaufte Auto vollelektrisch. Deren Absatz hat sich im ersten Quartal mehr als verdoppelt,“ so Antlitz. Die Bestellungen für reine Stromer in Westeuropa stiegen sogar um 64 Prozent. Der Auftragsbestand in der Region wuchs auf knapp eine Million Fahrzeuge.
Kosten im Fokus, Marge zu niedrig
Doch Antlitz mahnt auch zur Vorsicht und erkennt den Handlungsbedarf: „Gleichzeitig hat der Erfolg unserer Elektroautos auf dem Markt das Ergebnis belastet. Eine operative Marge von rund vier Prozent zeigt deutlich, dass noch eine Menge Arbeit vor uns liegt.“
Gerade im aktuell unsicheren globalen Umfeld müsse man sich auf die eigenen Stärken und Kosten konzentrieren: „Gerade weil die weltweiten ökonomischen Rahmenbedingungen gegenwärtig so unsicher sind, müssen wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir selbst beeinflussen können. Das heißt: Zu unserem starken Angebot an Fahrzeugen müssen wir eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur sicherstellen, damit wir auch in einer sich schnell verändernden Welt erfolgreich bleiben.“
Prognose bestätigt – aber mit Fragezeichen
Für das Gesamtjahr 2025 hält VW an seiner Prognose fest: Der Umsatz soll um bis zu 5 Prozent steigen, die operative Marge zwischen 5,5 und 6,5 Prozent liegen. Allerdings erwartet der Konzern nun eher, dass die Werte am unteren Ende der jeweiligen Spannen landen werden.
Brisant: Mögliche Auswirkungen neuer US-Zölle unter Präsident Trump oder anderer Handelsbeschränkungen sind in dieser Planung noch nicht berücksichtigt. VW nennt zunehmende politische Unsicherheiten und Handelskonflikte explizit als Herausforderungen.

