YouTuber entlarvt Sicherheitslücke

YouTuber deckt Skandal auf: Bundesverdienstkreuz für nur 149 Euro erschlichen!

Ein YouTuber sorgt mit einer brisanten Aktion für Wirbel: Marvin Wildhage, bekannt für seine teils grenzwertigen Experimente, hat sich offenbar problemlos ein Bundesverdienstkreuz beschaffen können – für gerade einmal 149 Euro. In einem am Montag veröffentlichten Video dokumentiert er, wie er mit einer erfundenen Geschichte den offiziellen Hersteller täuschen konnte und deckt damit eine gravierende Schwachstelle im System auf.
Foto: Screenshot YouTube/ @MarvinWildhage

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Das Bundesverdienstkreuz ist die höchste Auszeichnung Deutschlands, verliehen für besondere Verdienste um das Gemeinwohl. Doch Wildhage brauchte keine solchen Verdienste vorzuweisen. Er gab sich per E-Mail als Nachlassverwalter der verstorbenen TV-Legende Peter Lustig (†78, „Löwenzahn“) aus, der den Orden tatsächlich zu Lebzeiten erhalten hatte. Wildhage behauptete gegenüber dem Hersteller, Lustigs Original-Orden sei bei einem Einbruch gestohlen worden und er benötige Ersatz.

Minimaler Aufwand, maximale Wirkung

Als Beleg reichte laut Wildhages ein einfacher, markierter Zeitungsausschnitt über Lustigs ursprüngliche Verleihung. Weitere Nachweise, etwa eine Vollmacht oder ein Polizeiprotokoll des angeblichen Diebstahls, seien nicht verlangt worden. Wenige Tage später sei die Auftragsbestätigung gekommen, kurz darauf das Paket mit dem Orden. Kostenpunkt: 149 Euro netto plus Porto.

Im Video zeigt sich Wildhage selbst ungläubig über den Erfolg: „Es fühlt sich so falsch an“, sagt er, als er den Orden in Händen hält. Er fasst den Vorgang zusammen:

Ich schreibe eine Mail von einer ausgedachten Agentur, über die man nichts online findet, an den offiziellen Hersteller der wichtigsten Auszeichnung Deutschlands und als einzigen Nachweis verlangen sie von mir einen handelsüblichen Zeitungsartikel, den sich jeder […] aus dem Internet ziehen kann, und siehe da, 10 Tage später, bekomme ich eine offizielle Auftragsbestätigung.

Das Video erreichte innerhalb eines Tages über 360.000 Aufrufe. Die Reaktionen der Zuschauer sind gemischt – von Belustigung bis hin zu ernster Besorgnis über die Sicherheitsmängel.

Kein Einzelfall: Auch Deutscher Filmpreis erschlichen?

Nach dem Erfolg mit dem Bundesverdienstkreuz legte Wildhage nach: Er versuchte, auf ähnliche Weise an eine „Lola“, den Deutschen Filmpreis, zu kommen. Er gab vor, den Schauspieler Frederick Lau zu vertreten, dessen Preis für den „Die Welle“ (2008) angeblich bei einem Einbruchsversuch beschädigt wurde. Auch hier habe er den Hersteller kontaktiert, der die Preise im Auftrag des Kulturministeriums fertigt. Als Nachweis habe er einen E-Mail-Verlauf über einen (realen) Einbruchsversuch bei einer anderen Firma eingereicht – und bekam laut eigener Aussage auch diesen Preis zugeschickt. Eine offizielle Stellungnahme von Herstellern, dem Ministerium oder den genannten Prominenten steht noch aus.

Bekannt für provokante Aktionen

Marvin Wildhage ist kein Unbekannter. Er schlich sich bereits als falsches Maskottchen ins Stadion beim EM-Eröffnungsspiel 2024, was ihm ein Stadionverbot und ein Ermittlungsverfahren der UEFA einbrachte. Auch bei Fußballvereinen wie Hertha BSC mischte er sich unerkannt unters Team. Er selbst bezeichnet seine Arbeit als „Aufklärung“, bewegt sich dabei aber oft an der Grenze zur Legalität. Mit der aktuellen Aktion wirft er ernste Fragen zur Überprüfung bei der Nachbestellung hochrangiger staatlicher Ehrenzeichen auf.

Das Video gibt es hier auf YouTube zu sehen

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