Milka-Mutter kassiert Negativpreis!

Bittere Schoko-Wahrheit zu Ostern: Diese Marken tricksen, diese sind wirklich fair – Ritter Sport aus Ba-Wü top!

Die Osterzeit ist Schokoladenzeit. Doch welche Marken kann man mit gutem Gewissen kaufen? Das jährliche Ranking der „Chocolate Scorecard“ bringt Licht ins Dunkel und zeigt: Während einige Hersteller vorbildlich agieren, gibt es bei anderen große Defizite – bis hin zur Verweigerung von Auskünften.
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Foto: Fuzz Kitto, Be Slavery Free

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Die Initiative „Chocolate Scorecard“, koordiniert von der Anti-Sklaverei-Organisation „Be Slavery Free“, hat zum sechsten Mal Schokoladenhersteller weltweit unter die Lupe genommen. Bewertet wurden Transparenz, faire Bezahlung der Kakaobauern, Kampf gegen Kinderarbeit und Abholzung sowie Umweltaspekte wie Pestizidmanagement. Besonders erfreulichen Nachrichten für Baden-Württemberg: Der heimische Hersteller Ritter Sport gehört zu den nachhaltigsten der Welt und erzielt ein Top-Ergebnis. Doch das globale Ranking deckt auch große Defizite bei bekannten Marken wie Milka auf.

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Foto: Fuzz Kitto, Be Slavery Free

Spitzenplatz für Ritter Sport aus Baden-Württemberg

Grund zur Freude in Waldenbuch: Ritter Sport aus Baden-Württemberg landet im weltweiten Nachhaltigkeits-Ranking auf einem starken vierten Platz unter den großen Herstellern. Das Familienunternehmen überzeugt die internationalen Tester in fast allen Kategorien – von der Transparenz der Lieferketten bis zum Einsatz für faire Bauernlöhne und gegen Entwaldung. Lediglich beim Pestizidmanagement sehen die Experten noch Verbesserungspotenzial gegenüber dem Vorjahr, aber auch hier gab es Fortschritte. Dieses Top-Ergebnis bestätigt den Kurs des BaWü-Unternehmens, das sich seit Jahrzehnten für Nachhaltigkeit engagiert.

Lydia Frech, Nachhaltigkeitsmanagerin für Rohstoffe bei Ritter Sport, betont die lange Tradition dieses Engagements: „Bei Ritter lieben wir die Vielfalt – die Vielfalt der Farben, die Vielfalt unserer Schokoladen und die Vielfalt der Nachhaltigkeitsbemühungen entlang unserer Lieferketten. Gute Schokolade braucht guten Kakao. Und um mit allen Beteiligten in unserer Lieferkette für guten Kakao zu arbeiten, müssen wir wissen, woher er kommt, wer ihn anbaut und unter welchen Bedingungen. Unser Weg, der vor über 30 Jahren mit unserem ersten Kakaoprogramm in Nicaragua begann, ist inzwischen zu unserem Standard geworden. Instrumente wie die Chocolate Scorecard sind wichtig, damit wir unsere Bemühungen und Auswirkungen international messen können.“

Tony’s Chocolonely führt Gesamtranking an

Angeführt wird das globale Ranking vom niederländischen Tony’s Chocolonely, das den „Good Egg“-Award für seine herausragende Transparenz und Nachhaltigkeit erhielt. Joke Aerts, „Head of Credible Scaling” bei Tony’s Open Chain, unterstreicht die Wichtigkeit solcher Vergleiche: „Für Tony’s Chocolonely ist Transparenz nicht nur ein Wert – sondern eine Notwendigkeit, um echte Veränderungen in der Kakaobranche voranzutreiben.“

Milka-Hersteller Mondelēz erhält „Bad Egg“-Award

Weniger ruhmreich sieht es für den multinationalen Riesen Mondelēz aus, zu dem Marken wie Milka, Toblerone, Cadbury und Oreo gehören. Der Konzern erhält den „Bad Egg“-Award für mangelnde Beteiligung am Ranking. Er verweigerte die Beantwortung der Fragen und zeigte damit laut den Testern fehlende Bereitschaft, öffentlich Rechenschaft abzulegen. Schon im Vorjahr landete Mondelēz nur auf Platz 25 von 38.

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Foto: Raymond Owusu-Achiaw, Conservation Alliance International Ghana

Branche kämpft weiter mit Kinderarbeit und

Trotz des Erfolgs von Vorreitern wie Ritter Sport und Tony’s bleiben massive Probleme in der Branche bestehen. NGOs wie Be Slavery Free warnen vor „Kakao-Greenwashing“. Fuzz Kitto, Co-Direktor von Be Slavery Free, mahnt: „[…] 25 Jahre nach ihrem Versprechen, Kinderarbeit aus der Lieferkette zu verbannen, ist es an der Zeit, mit dem ‚Kakao-Greenwashing‘ aufzuhören und wirksamere Maßnahmen zu ergreifen.“

Experten schätzen, dass immer noch weniger als die Hälfte der Kinderarbeitsfälle aufgedeckt wird. Zudem sind immer mehr Kinder Pestiziden ausgesetzt. Auch die Abholzung für Kakaoanbau bleibt ein Problem, und die allermeisten Bauern (84 Prozent laut Bericht) verdienen kein existenzsicherndes Einkommen.

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Foto: Fuzz Kitto, Be Slavery Free

Explodierende Preise, schrumpfende Tafeln

Gleichzeitig explodieren die Kakaopreise am Weltmarkt und die Hersteller geben die Kosten an die Kunden weiter – oft verbunden mit „Shrinkflation“: Produkte werden kleiner, der Preis bleibt gleich oder steigt. Mondelēz etwa reduzierte seine Milka-Tafeln von 100 auf 90 Gramm. Bei den Bauern kommt davon jedoch kaum etwas an.

Weitere Auszeichnungen gingen an Beyond Good (USA, kleiner Hersteller), Coop (Schweiz, Einzelhändler) und Mars (USA, für Programme zur Gleichstellung von ). Die Scorecard soll Konsumenten helfen, gerade zu Ostern bewusste Kaufentscheidungen zu treffen – wobei Verbraucher in Baden-Württemberg mit Ritter Sport eine gute heimische Option haben.

Das komplette Ranking sowie alle weiteren Informationen zur Chocolate Scorecard findesen Sie auf der offiziellen Website unter www.chocolatescorecard.com.

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