Brillenbär Hubärt trifft auf Suyana – Hoffnung auf seltene Zucht-Erfolge

Brillenbär auf Liebesmission in Stuttgart: Wilhelma hofft auf Nachwuchs

In der Wilhelma in Stuttgart bahnt sich eine ganz besondere „Hochzeitsreise“ an: Seit Ende März ist der 17-jährige Brillenbär Hubärt aus der österreichischen Tierwelt Herberstein zu Besuch – sein Ziel: Nachwuchs mit der siebenjährigen Bärin Suyana. Die beiden wurden im Rahmen des Europäischen Ex-Situ-Zuchtprogramms (EEP) des Zooverbandes EAZA verkuppelt, um den Fortbestand der gefährdeten Tierart zu sichern.
Brillenbär auf Liebesmission in Stuttgart: Wilhelma hofft auf Nachwuchs
Brillenbär auf Liebesmission in Stuttgart: Wilhelma hofft auf Nachwuchs
Wenn alles klappt, soll Hubärt mit der in der Wilhelma lebenden Suyana für Nachwuchs sorgen.
Foto: © Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

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Eine Begegnung mit Respekt und Fauchen

Die 22-jährige Brillenbärin Cashu und ihre Tochter Suyana bewohnen normalerweise gemeinsam die Felsenanlage in der . Doch nun heißt es für Cashu: Platz machen für die nächste Generation. Am 4. April begegneten sich Suyana und Hubärt zum ersten Mal auf der gemeinsamen Anlage. Der große, erfahrene Bärenmann zeigte sofort Interesse – doch Suyana setzte erst einmal klare Grenzen. Mit Fauchen und der ein oder anderen „Tatze ins Gesicht“ machte sie deutlich, dass sie sich nicht so schnell erobern lässt. Hubärt reagierte mit Respekt – ein Verhalten, das laut Wilhelma-Tierexperten typisch für Brillenbären ist und gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verpaarung bietet.

Hoffnung auf Nachwuchs nach sieben Monaten

Volker Grün, Leiter des Fachbereichs Zoologie in der Wilhelma, ist vorsichtig optimistisch: „Wir hoffen, dass sich Hubärt und Suyana weiter ähern und es zu einer erfolgreichen Paarung kommt.“ Sollte es klappen, wäre im Herbst mit Nachwuchs zu rechnen, denn die Tragzeit bei Brillenbären beträgt rund sieben Monate.

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Am 4. April 2025 waren beide Tiere erstmals gemeinsam auf einer Anlage (links Suyana, rechts Hubärt).
Foto: © Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Allerdings bleibt Hubärt kein Dauerbewohner in Stuttgart. Wie in der üblich, leben Brillenbären außerhalb der Paarungszeit alleine. Hubärt wird daher in den kommenden Monaten wieder in seine Heimat nach Österreich zurückkehren.

Schutz für eine bedrohte Tierart

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont, warum die Zuchtprogramme so wichtig sind: „Die Bestände des Brillenbären gehen in den Anden – seinem natürlichen Lebensraum – stetig zurück. Die Ursachen sind vor allem Lebensraumzerstörung und Konflikte mit dem Menschen. Viele Tiere werden illegal getötet. Deshalb sind koordinierte Zuchtprogramme in Zoos entscheidend für den Erhalt der Art.“

Brillenbären (Tremarctos ornatus) stehen auf der Roten Liste der IUCN als „gefährdet“. Die Wilhelma beteiligt sich deshalb aktiv am Aufbau einer Reservepopulation und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz. Sollte aus der Begegnung von Hubärt und Suyana tatsächlich Nachwuchs entstehen, wäre das ein großer Erfolg – nicht nur für die Wilhelma, sondern für den Erhalt einer bedrohten Bärenart.

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