Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) schlägt gemeinsam mit dem Imkerverband Rheinland-Pfalz Alarm: Die April-Ausgabe von Stiftung Warentest sei nicht nur „tendenziös und voller Fehler“, sondern spiele auch den Interessen großer Handelskonzerne und Honigabfüller in die Karten – auf Kosten regionaler Imkereien.
„Verbraucher werden getäuscht!“
Was Stiftung Warentest als „objektiven“ Qualitätscheck verkauft, wirkt auf Imker wie ein gezielter Angriff: Deutscher Imkerhonig im typischen DIB-Glas fällt durch, während billige Mischhonige aus aller Welt mit Lob überhäuft werden – obwohl gerade diese regelmäßig im Verdacht stehen, mit Zuckersirup gepanscht zu sein!
Ein Trend, den die Imker längst beobachten: Verbraucher greifen bewusster zu regionalen Produkten, die transparente Herkunft und echte Qualität versprechen. Genau das sei offenbar Handelsketten ein Dorn im Auge, so der Vorwurf – und Stiftung Warentest helfe nun mit fragwürdigen Bewertungen.
Wichtige Prüfmethoden ausgelassen
Besonders brisant: Die hochmoderne Analysemethode HPAEC-PAD, mit der raffinierte Fälschungen nachgewiesen werden könnten, wurde von Stiftung Warentest nicht angewendet. Für die Imker ein klarer Beleg: „Man wollte dieses Ergebnis.“
Zudem sei die sensorische Bewertung auffällig widersprüchlich. Während regionale Honige durchfielen, wurden geschmacklich schwache oder auffällig neutrale Discounterhonige mit Bestnoten bewertet. Die Transparenz des Tests? Fehlanzeige.
Wer sitzt im Kontrollgremium?
Noch ein Kritikpunkt: Verwaltungsrat und Kuratorium der Stiftung Warentest seien voll mit Vertretern der Industrie besetzt – vom BDI bis zum Handelsverband Deutschland. Unabhängigkeit? Zumindest fragwürdig.
Dass Medien wie Tagesschau, WDR oder ZDF den Test unkritisch verbreiteten, ohne Stellungnahmen von Imkerverbänden einzuholen, sorgt für weiteren Unmut. „Der gute Ruf der Stiftung wird hier gezielt für Verbrauchertäuschung genutzt“, heißt es in der scharfen Stellungnahme der Verbände.
Der Verband sieht den Test als einen politisch motivierten Gefallen, der nach seiner Einschätzung die Glaubwürdigkeit neuer Testverfahren untergräbt und Honigverfälschungen sogar legitimieren könnte.
Hier geht’s zur Stellungnahme der Imkerverbände auf berufsimker.de

