57 Prozent unterstützen Maßnahme

DeutschlandTREND: Mehrheit für Zurückweisungen an den Grenzen

Berlin – Die Mehrheit der Deutschen spricht sich für eine schärfere Kontrolle an den Landesgrenzen aus. Laut dem aktuellen ARD-DeutschlandTREND halten es 57 Prozent der Befragten für richtig, Menschen ohne gültige Einreisepapiere den Zutritt nach Deutschland grundsätzlich zu verwehren. Ein Drittel (33 Prozent) lehnt diese Maßnahme ab.
DeutschlandTREND: Mehrheit für Zurückweisungen an den Grenzen
DeutschlandTREND: Mehrheit für Zurückweisungen an den Grenzen
Foto: WDR/IMAGO/Revierfoto

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Unterstützung für dauerhafte

Auch die Einführung fester Grenzkontrollen findet breite Zustimmung: Zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen befürworten eine dauerhafte Kontrolle zu allen Nachbarländern, während 27 Prozent dies für falsch halten. Die Umfrage wurde von infratest dimap zwischen dem 27. und 29. Januar unter 1.336 Wahlberechtigten durchgeführt.

Der größte Teil der Befragung fand statt, bevor der am Mittwoch einem Entschließungsantrag der Union knapp zustimmte. Der Beschluss ist zwar rechtlich nicht bindend, befürwortet jedoch Zurückweisungen von Menschen ohne gültige Papiere – selbst wenn diese in Asyl beantragen möchten.

Skepsis gegenüber Zuwanderung nimmt zu

Der Trend zeigt eine wachsende Skepsis in der Bevölkerung gegenüber der aktuellen Zuwanderungspolitik. Laut Umfrage wünschen sich 68 Prozent der Deutschen, dass weniger Flüchtlinge aufgenommen werden als derzeit – ein Anstieg um vier Prozentpunkte im Vergleich zu Oktober 2023.

Die Mehrheit (61 Prozent) hält eine europäische Lösung in der Asylpolitik für sinnvoller als nationale Alleingänge. Dennoch glaubt ein großer Teil der Bevölkerung, dass der Staat die Kontrolle über die Zuwanderung nicht ausreichend im Griff hat. 85 Prozent gaben an, die Kontrolle gelinge „weniger gut“ oder „schlecht“.

Diskussion über Abschiebungen und Kriminalität

Die Debatte um Zuwanderung erhielt zuletzt neue Brisanz durch eine tödliche Attacke in Aschaffenburg. Ein abgelehnter Asylbewerber aus Afghanistan hatte dort ein Kind und einen Erwachsenen getötet. Laut Umfrage finden 44 Prozent der Deutschen, dass zu wenig über die Umsetzung beschlossener Abschiebungen diskutiert wird. Zudem meinen 50 Prozent, dass das Thema Kriminalitätsbekämpfung in Deutschland insgesamt mehr Aufmerksamkeit erhalten sollte.

Ein weiteres gesellschaftlich relevantes Thema ist die psychotherapeutische und psychiatrische Versorgung in Deutschland. 51 Prozent der Befragten sagen, dass darüber seit der Tat von Aschaffenburg zu wenig gesprochen werde.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die deutsche Bevölkerung beim Thema Migration gespalten ist. Während eine Mehrheit strengere Maßnahmen befürwortet, gibt es auch kritische Stimmen, die eine andere Schwerpunktsetzung in der politischen Debatte fordern.

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