Die Story: Eine dunkle Entführungsgeschichte
Der Tatort beginnt wie ein typischer Thriller: Ein junger Mann wird von einem psychisch belasteten Täter entführt und in den finsteren Wäldern festgehalten. Der Täter erzählt seinem Opfer die Geschichte des „Stelzenmanns“, einer unheimlichen Figur, die sich in den Wäldern verstecken soll. Doch was als packende Erzählung startet, wird für viele Zuschauer schnell zu einer vertanen Chance.
„Der Beginn war spannend, dann kam die Schockstarre“, so eine Reaktion im Netz. Die Story bleibt zwar düster, verliert aber zunehmend an Faszination. Die Charaktere wirken übertrieben, die Handlungsstränge ziehen sich unnötig in die Länge. Ein Beitrag fasst es treffend zusammen: „Der Tatort hatte Potenzial, aber es wird zu viel mit der Kamera gewackelt und zu wenig erzählt“. Für viele ist der Thriller vor allem eines: enttäuschend.
Die Ermittlerinnen: Lena und Johanna im Fokus
Wie bei vielen Tatort-Folgen stehen auch diesmal die Ermittlerinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) im Mittelpunkt. Die beiden sind gewohnt professionell, doch auch ihre Vorgehensweise wird nicht nur gelobt. Die Kommentare zu ihrem Auftritt reichen von „stark“ bis „nicht realistisch“. „Kein Kommissar würde freiwillig zu einem Täter ins Auto steigen“, kommentiert ein Zuschauer ironisch, während ein anderer ihren „mangelnden Empathie“ vorwirft.
Doch es gibt auch positive Rückmeldungen: „Endlich mal ein Fall, der Lena und Johanna wieder mehr Raum gibt“, meint ein Fan. Ein anderer lobt die „dynamische Zusammenarbeit“ der beiden, die in der düsteren Atmosphäre einen klaren Gegensatz zur Ausweglosigkeit des Falls bilden.
Netz-Debatte: Was bleibt nach der Folge?
„Der Stelzenmann“ ist ein wahres Streitthema auf X. Die Meinungen über die Folge könnten unterschiedlicher nicht sein. Einige loben die beklemmende Atmosphäre und den Versuch, psychologische Abgründe aufzuzeigen. „Endlich mal ein Tatort mit Tiefe und nicht nur Action“, schreibt ein User. Doch viele Zuschauer sind enttäuscht und bemängeln die „unlogische Handlung“ und „unrealistische Dialoge“.
„Was war das für ein Drehbuch?“, fragt ein enttäuschter Fan. Die spürbare Frustration in den Kommentaren macht deutlich, dass dieser Tatort die Erwartungen vieler nicht erfüllen konnte. Besonders die unübersichtliche Kameraführung wird von vielen als störend empfunden. „Die Kamera schaukelt wie nach Silvester“, heißt es in einem Beitrag.
Juristische Nachbearbeitung in der ARD-Mediathek
Für diejenigen, die tiefer in den Fall eintauchen möchten, bietet die ARD-Mediathek eine juristische Nachbearbeitung durch den Rechtsexperten Frank Bräutigam. Er geht in seiner Analyse auf die rechtlichen Aspekte der Geschichte ein und erklärt, wie sie in der realen Welt behandelt worden wären. Die Mediathek bietet so eine weitere Möglichkeit, den Fall aus einer anderen Perspektive zu betrachten und die rechtlichen Grauzonen zu verstehen.
Fazit: „Der Stelzenmann“ bleibt ein Diskussionsthema
Ob als „bester Tatort des Jahres“ oder als „größter Reinfall“ – die Folge wird auf jeden Fall nicht so schnell vergessen. Der Tatort polarisiert, er regt zum Nachdenken an und lässt das Publikum über moralische Grauzonen und die Darstellung von Traumata im Fernsehen nachdenken. Für viele wird „Der Stelzenmann“ trotz seiner Schwächen zu einem der Gesprächsthemen des Jahres.
Wer sich selbst ein Urteil bilden möchte, findet die Folge jetzt in der ARD-Mediathek. Klar ist: Der Tatort hat für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt, und die Debatten auf X gehen noch lange weiter.