Der Dax schloss am Dienstag mit 23.465 Punkten, was einem Zuwachs von rund einem Prozent gegenüber dem Vortag entspricht. Ein bemerkenswerter Sprung am Mittag wurde durch Meldungen ausgelöst, wonach die Ukraine einem umstrittenen Plan der US-Amerikaner zugestimmt haben soll. Dies ließ den Index bis an die Widerstandszone bei 23.500 Punkten steigen. Christine Romar von CMC Markets kommentierte dies kritisch: Technisch sei dort ein Schluss erreicht worden, und trotz der Meldung blieben „mehr Fragen als Antworten offen“. Insbesondere sei unklar, welchem der mehrfach geänderten Pläne Kiew genau zugestimmt habe, da die Details nicht öffentlich sind. Romar betonte jedoch: „Festzuhalten bleibt, dass Bewegung in die Verhandlungen gekommen ist und man einem Waffenstillstand in diesem fast vier Jahre dauernden Krieg höchstwahrscheinlich näher ist als je zuvor.“
Während sich die Anleger in Frankfurt in den vergangenen Tagen noch auf die Zinsentwicklung in den USA und die Befürchtungen einer bevorstehenden KI-Blase konzentrierten, könnten die Fortschritte in den Friedensverhandlungen, die in Genf, Washington, Kiew und Moskau stattfinden, nun stärker in den Fokus rücken. Romar prognostiziert: „Mit jeder Annäherung aller Beteiligten dürfte auch der Dax das Potenzial entfalten, die Sorgen über die heimische Konjunktur abzuschütteln und eine Art Friedensdividende in die Kurse einzupreisen.“
Die Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende scheint allerdings nicht der alleinige Treiber der Kursgewinne gewesen zu sein. Auch Aktien von Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall oder Airbus, die von Rüstungsaufträgen profitieren, verzeichneten Zuwächse von etwa einem Prozent. An der Spitze der Gewinner standen die Papiere von Heidelberg Materials mit einem Plus von rund sechs Prozent. Es folgten Conti, Daimler Truck und Merck mit Zugewinnen von etwa drei Prozent. Zu den wenigen Verlierern des Tages zählten indes Scout24, RWE und SAP.
Der Euro zeigte sich am Dienstagnachmittag gegenüber dem US-Dollar stärker: Ein Euro wurde zu 1,1561 US-Dollar gehandelt, während ein Dollar 0,8650 Euro wert war.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)