Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den algerischen Staatspräsidenten Abdelmadjid Tebboune um die Begnadigung des Schriftstellers Boualem Sansal gebeten. Die Bitte um eine entsprechende „humanitäre Geste“ sei am Montag durch das Bundespräsidialamt übermittelt worden.
Steinmeier äußerte, die Geste wäre „Ausdruck humanitärer Gesinnung und politischer Weitsicht“ und würde das langjährige persönliche Verhältnis zu Staatspräsident Tebboune sowie die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Algerien widerspiegeln. Sansal befindet sich seit einem Jahr in Haft. Angesichts seines hohen Alters und seines fragilen Gesundheitszustandes hat der Bundespräsident angeboten, Sansal die Ausreise nach Deutschland und die anschließende medizinische Versorgung zu ermöglichen.
Sansal wurde im März 2025 wegen der Untergrabung der territorialen Integrität Algeriens zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Verurteilung erfolgte aufgrund von Aussagen des Schriftstellers, in denen er behauptete, Algerien seien während der französischen Kolonialzeit Gebiete zugesprochen worden, die ursprünglich zu Marokko gehörten.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

