Der Fall, der jetzt öffentlich wurde, ereignete sich bereits im September, wurde aber erst durch einen Facebook-Post des Polizeipräsidiums Ludwigsburg bekannt. Ein Fahrer einer Firma sollte den Luxus-SUV, den sein Arbeitgeber über eine Auktionsplattform gekauft hatte, abholen. Doch schon nach wenigen Kilometern bemerkte er: Das Auto bremst nicht!
Brandgeruch, Holzstaub und der Schriftzug „Brembo“
Beim Versuch, den Wagen zum Stehen zu bringen, entwickelte sich beißender Brandgeruch. Der Fahrer verständigte einen Abschleppdienst und schließlich die Polizei. Der Mercedes wurde daraufhin zu einem Autohaus in Vaihingen/Enz gebracht – wo Mechaniker und Beamte ihren Augen kaum trauten:
An den vorderen Bremssätteln befanden sich maßgefertigte Holzklötze, fein säuberlich zurechtgesägt – und sogar mit Filzstift der Marke „Brembo“ beschriftet.
Auf den Felgen fanden sich Spuren von verbranntem Holzstaub, was das skurrile Konstrukt sofort auffliegen ließ. Die Polizei sicherte die Überreste der improvisierten Bremsen und leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den Vorbesitzer ein.
Polizei spricht von „lebensgefährlicher Manipulation“
„Bremsen gehören in Profihände – nicht in die Werkstatt ‚Do it yourself‘“, warnt das Polizeipräsidium Ludwigsburg in seinem Beitrag.
Selbst für erfahrene Ermittler sei dieser Fall einmalig – ein „besonders kurioses Beispiel“ für gefährliche Bastelarbeiten an sicherheitsrelevanten Fahrzeugteilen.
Der Mercedes hatte einst einen Neuwert von rund 100.000 Euro – umso unverständlicher, warum jemand auf die Idee kam, bei den Bremsen zu sparen.
Ermittlungen laufen – Holzbremsen sichergestellt
Die Polizei hat die Holzbremsklötze sichergestellt. Ob der Vorbesitzer tatsächlich Schreiner war, bleibt offen. Fest steht: Der Fall sorgt bundesweit für Aufsehen – und für Kopfschütteln in Werkstätten und Autohäusern.
Eines ist sicher: Holz gehört in den Kamin – nicht an die Bremsanlage!

