Die deutsche Rüstungsindustrie steht vor einer bedeutenden Steigerung der Produktion des Kampfjets Eurofighter. Noch in dieser Woche wird Airbus Defence and Space voraussichtlich den Auftrag für 20 zusätzliche Maschinen für die Bundeswehr erhalten. Diese Entscheidung folgt dem grünen Licht des Haushaltsausschusses der vergangenen Woche für die notwendige Beschaffung.
Für Airbus stellt dies jedoch nur den Anfang dar, wie Spartenchef Michael Schöllhorn dem „Handelsblatt“ mitteilte. „Wir haben in der Vergangenheit dafür gekämpft, die notwendige Produktionsrate von zehn Maschinen pro Jahr zu halten“, erklärte Schöllhorn. „Nun verdoppeln wir die Rate in Erwartung weiterer Aufträge.“
In den kommenden Monaten werden die am Eurofighter-Konsortium beteiligten Unternehmen die Fertigung der Komponenten entsprechend hochfahren. Airbus ist mit seinen deutschen und spanischen Tochtergesellschaften der wichtigste Partner und hält einen Anteil von 46 Prozent am Konsortium. Die britische BAE Systems ist mit 33 Prozent beteiligt, während die italienische Leonardo 21 Prozent hält. Spanien, Italien und Deutschland unterhalten derzeit noch Endmontagen für dieses gemeinsame Projekt.
Der zentrale deutsche Standort für die Eurofighter-Produktion ist Manching bei Ingolstadt. Hier sind insgesamt 6.000 Mitarbeiter in den Bereichen Luftfahrt und Raumfahrt beschäftigt. Laut Angaben des Verteidigungsministeriums beläuft sich der aktuelle Auftrag, der die Lieferung von Simulatoren und Ersatzteilen einschließt, auf ein Volumen von 3,75 Milliarden Euro.