Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) ruft die Bevölkerung dazu auf, sich auf mögliche Krisen und Konflikte vorzubereiten. Die Ministerin erklärte gegenüber der FAZ (Mittwochsausgabe), dass in der aktuellen Zeit, die weder als Krieg noch als vollständiger Frieden zu bezeichnen sei, jeder Einzelne zur Selbstvorsorge aufgefordert ist.
„Die Behörden sind beim Bevölkerungsschutz sehr aktiv. Aber wir können als Staat im Ernstfall nicht die gesamte Bevölkerung evakuieren und versorgen. Die Menschen müssen im Notfall mit dem auskommen, was sie zu Hause haben“, betonte Sütterlin-Waack. Sie rät dazu, grundlegende Vorräte wie Lebensmittel, Wasser, Kerzen, Taschenlampen, einen Campingkocher und gegebenenfalls ein Notstromaggregat für einige Tage bereitzuhalten. „Wir leben in einer anderen Zeit als noch vor fünf Jahren. Aber ich habe immer noch den Eindruck, dass viele Menschen in Deutschland sagen, das ist alles so weit weg“, so die Einschätzung der Ministerin.
Der Norden Deutschlands steht zudem im Fokus möglicher hybrider Bedrohungen. Die jüngsten Drohnenüberflüge bewertet die Landesinnenministerin eher als Versuche der Verunsicherung denn als Ausspähung. „Das sind die kleinen Nadelstiche, die immer wieder gesetzt werden“, so Sütterlin-Waack.
Die Ministerin widersprach in der FAZ der Kritik, dass die Behörden, ähnlich wie bei Drohnenüberflügen im Sommer 2024, weiterhin Schwierigkeiten hätten, Drohnen zu detektieren oder abzufangen. Schleswig-Holstein habe seitdem ein umfassendes Drohnenkonzept entwickelt. „Es geht auch darum, solch eine Drohne, wenn nötig, über dem freien Feld abschießen zu können“, erklärte Sütterlin-Waack. Trotz knapper finanzieller Mittel wurden hierfür zehn neue Stellen bei der Landespolizei und dem Verfassungsschutz geschaffen. „Wir wappnen uns, damit Verwaltung und Regierung im Fall des Falles weiterfunktionieren kann und die Versorgung der Bevölkerung gesichert ist.“
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)