Die jüngsten Drohnenvorfälle am Münchner Flughafen haben eine Debatte über die Sicherheit des Luftraums und die Reaktionsfähigkeit der Verantwortlichen ausgelöst. Carsten Spohr, der Chef der Lufthansa, hat sich nach diesen Ereignissen dezidiert an die Politik gewandt und dringenden Handlungsbedarf angemahnt. Seine Forderung ist eindeutig: Deutschland dürfe sich nicht von solchen Attacken lahmlegen lassen.
Spohr unterstreicht die Relevanz einer präzisen Klärung der Zuständigkeiten. Die aktuell bestehenden Strukturen seien nicht ausreichend, um effektiv auf entsprechende Bedrohungen zu reagieren. Parallel dazu müsse eine solide juristische Basis geschaffen werden, die den Einsatz und die Abwehr von Drohnen regelt. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Nutzung technologischer Möglichkeiten. Die zur Verfügung stehenden operativen Mittel müssten voll ausgeschöpft werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
„Denn wir können uns ja nicht Geisel nehmen lassen“, so Spohr, der jedoch betont: „Aber es bleibt dabei: Im Zweifelsfall, wie immer im Luftverkehr, muss Sicherheit das oberste Gebot sein.“ Dies verdeutlicht das Dilemma zwischen der Bewahrung der Funktionsfähigkeit des Flugbetriebs und der unabdingbaren Priorität der Sicherheit.
Hinsichtlich der Frage der Zuständigkeiten verteidigt Spohr Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU). Er nehme bei Dobrindt die Energie wahr, „das jetzt so schnell wie möglich zu klären“. Gleichzeitig formuliert Spohr eine klare Erwartungshaltung an den deutschen Staat: Ein Land wie Deutschland benötige die modernste Technologie, die überhaupt verfügbar sei. Diese technologische Ausstattung sei nicht nur an einzelnen großen Flughäfen wie in Paris oder London erforderlich, sondern zumindest an allen großen Drehkreuzen und idealerweise an allen deutschen Flughäfen. Um dies zu realisieren, müssten Bestellungen, Beschaffungen und Trainings zügig erfolgen.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)