Flux-Modelle setzen Maßstäbe

Black Forest Labs aus Freiburg: Schwarzwälder KI-Start-up auf dem Weg zur 4-Milliarden-Dollar-Bewertung

Vor kaum mehr als einem Jahr gegründet, steht das Freiburger Start-up Black Forest Labs vor dem nächsten großen Meilenstein. Das Unternehmen, das mit seinen Flux-Modellen die Bildgenerierung mit Künstlicher Intelligenz revolutioniert hat, spricht laut Handelsblatt derzeit mit potenziellen Geldgebern über eine neue Finanzierungsrunde. Ziel: eine Bewertung von bis zu vier Milliarden US-Dollar.
  • Gründung: August 2024 in Freiburg von Robin Rombach, Andreas Blattmann und Patrick Esser (ehemals Stable-Diffusion-Team).

  • Bewertung: Könnte in neuer Finanzierungsrunde auf 4 Milliarden US-Dollar steigen (Financial Times, Handelsblatt).

  • Kapitalrunde: Gespräche mit Investoren über 200–300 Mio. US-Dollar, aktuell noch frühes Stadium.

  • Bisherige Investoren: u.a. Andreessen Horowitz, General Catalyst, Mätch VC, Y-Combinator-Chef Gary Tan, Michael Ovitz.

  • Umsatz: Innerhalb von 14 Monaten von 0 auf 96 Mio. US-Dollar ARR (wiederkehrender Jahresumsatz).

  • Auftragsvolumen: Rund 350 Mio. US-Dollar.

  • Teamgröße: Nur 30–40 Mitarbeitende.

  • Marktanteil: Laut Handelsblatt rund 86 % des kommerziellen Bildgenerierungsmarktes.

  • Kunden & Partner: Adobe, Canva, Microsoft, Netflix, Samsung, Snap, Telekom, Burda, Meta (140-Mio.-Dollar-Deal), zeitweise xAI.

  • Technologie: Flux-Modelle für KI-Bildgenerierung – schnell, konsistent, detailreich; gelten als Konkurrenz zu OpenAI, Google Gemini, Midjourney und Runway.

  • Nächstes Ziel: Veröffentlichung eines Videogenerierungsmodells im Q4 2025.

  • Risiken: Starke US-Konkurrenz (OpenAI, Google, Meta), Meta baut an eigenen Modellen.

Black Forest Labs aus Freiburg: Schwarzwälder KI-Start-up auf dem Weg zur 4-Milliarden-Dollar-Bewertung
Black Forest Labs aus Freiburg: Schwarzwälder KI-Start-up auf dem Weg zur 4-Milliarden-Dollar-Bewertung

Folge uns auf:

Ein rasanter Aufstieg in 14 Monaten

Gegründet wurde Black Forest Labs im August 2024 von den KI-Forschern Robin Rombach und Andreas Blattmann, die gemeinsam mit Patrick Esser zuvor an der von Professor Björn Ommer geforscht hatten. Sie waren bereits maßgeblich an der Entwicklung von Stable Diffusion beteiligt – einem der Modelle, die den weltweiten Hype um generative KI seit 2022 mit auslösten.

Nur wenige Monate nach der Gründung gelang der erste große Coup: In einer Series-A-Finanzierungsrunde, angeführt vom renommierten US-Investor Andreessen Horowitz, stieg das Start-up mit einer Bewertung von rund einer Milliarde Dollar in die Liga der Tech-Senkrechtstarter auf. Heute, gerade einmal 14 Monate später, könnte diese Bewertung vervierfacht werden.

Laut Financial Times soll Black Forest Labs derzeit Gespräche führen, um 200 bis 300 Millionen Dollar frisches Kapital einzusammeln. Die Verhandlungen befinden sich dem Handelsblatt zufolge zwar noch in einem frühen Stadium, doch die Euphorie ist groß: Nach nur einem Jahr wäre Black Forest Labs damit das zweitwertvollste KI-Start-up Deutschlands, direkt hinter dem Rüstungs-KI-Anbieter Helsing.

Beeindruckende Geschäftszahlen mit Mini-Team

Noch bemerkenswerter als die Bewertung sind die Zahlen, die das in dieser kurzen Zeit vorweisen kann. Nach Unterlagen, die dem Handelsblatt vorliegen, stieg der wiederkehrende Jahresumsatz (Annual Recurring Revenue, ARR) innerhalb von nur 14 Monaten von null auf rund 96 Millionen US-Dollar. Das aktuelle Auftragsvolumen liegt bei etwa 350 Millionen US-Dollar.

Und das alles mit einem extrem kleinen Team: Gerade einmal 30 bis 40 Mitarbeiter:innen beschäftigt das Unternehmen – weniger als so mancher Mittelständler in Freiburg. Dennoch, so Black Forest Labs, beherrsche man bereits 86 Prozent des kommerziellen Marktes für Bildgenerierung.

Kundenliste liest sich wie ein Tech-Who’s who

Black Forest Labs liefert nicht an Endnutzer wie OpenAI mit ChatGPT, sondern setzt konsequent auf Integration in die Produkte großer Partnerunternehmen. Das scheint sich auszuzahlen. Zu den Kunden gehören Adobe, Canva, Microsoft, , Samsung, Snap, die Deutsche Telekom, der Burda Verlag – und nicht zuletzt Meta.

Mit dem Facebook-Mutterkonzern hat Black Forest Labs eine zweijährige Kooperation im Wert von 140 Millionen Dollar abgeschlossen. Auch Elon Musks KI-Firma xAI nutzte die Flux-Modelle zeitweise für den Chatbot Grok, was die Bekanntheit der Freiburger weltweit steigerte.

Flux-Modelle setzen Maßstäbe

Die Flux-Reihe von Black Forest Labs gilt als einer der stärksten Konkurrenten für die Systeme von OpenAI, Midjourney, Runway und Google Gemini 2.5 Flash (Codename „Nano Banana“). Die Modelle zeichnen sich durch hohe Geschwindigkeit, Konsistenz und detailreiche Ergebnisse aus. Ein wissenschaftliches Paper aus dem März 2024 zeigt, dass die Flux-Modelle mit deutlich mehr Rechenleistung trainiert wurden als viele Wettbewerber – und architektonische Neuerungen beinhalten, die für visuelle Qualität entscheidend sind.

Nächster Schritt: KI-Videos

Der nächste große Coup steht bereits in den Startlöchern. Laut Handelsblatt arbeitet Black Forest Labs an einem Videomodell, das noch im vierten Quartal 2025 vorgestellt werden soll. Damit wollen die Freiburger ein weiteres Marktsegment erschließen, das von Investoren weltweit als „das nächste große Ding“ gilt. Schon jetzt gilt das neue Produkt als ein Hauptargument, warum Investoren bereit sind, die Bewertung auf vier Milliarden Dollar anzuheben.

Euphorie mit Risiken

So rasant der Aufstieg auch ist – er birgt Risiken. Denn die großen US-Techkonzerne wie Google, Meta und OpenAI investieren Milliardenbeträge in eigene Modelle. Selbst Meta, das derzeit eng mit Black Forest Labs zusammenarbeitet, baut an internen Systemen, die die Freiburger Technologie irgendwann ersetzen könnten. Auch die Konkurrenz durch Midjourney und Runway wächst.

Dennoch: Mit einem Umsatzsprung von null auf fast 100 Millionen Dollar, einem internationalen Kundenstamm und einem Team, das zu den besten KI-Forschern Europas zählt, hat Black Forest Labs eine Sonderstellung inne. Nach nur 14 Monaten könnte das Start-up nicht nur zu einem der wertvollsten deutschen KI-Unternehmen aufsteigen – sondern zu einem europäischen Hoffnungsträger in einer Branche, die bislang fest in US-Hand ist.

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel