Der Beschluss des Oberlandesgerichts Stuttgart, eine Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) gegen Lidl abzuweisen, stößt bei den Grünen auf Bedauern. Till Steffen, verbraucherschutzpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, bezeichnete das Urteil gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ als „Enttäuschung für den Verbraucherschutz“. Er hob jedoch positiv hervor, dass das Gericht eine Revision zugelassen habe.
Steffen kritisierte die Praktiken, wie Unternehmen über Apps Kundendaten sammeln. „Früher waren es Kundenkarten, heute sind es Apps, die wertvolle Daten über das Kaufverhalten sammeln“, so der Parlamentarier. Er sieht darin ein Kalkül der Unternehmen zur Profitmaximierung, welches zwar günstigere Preise suggeriere, aber die Verbraucher mit ihren Daten zahlen lasse. Die Behauptung, solche Apps seien kostenlos, bezeichnete er als „Verbrauchertäuschung“.
Es sei zudem absurd, von Verbrauchern zu verlangen, lange Teilnahmebedingungen zu lesen, wenn sie sich für die Nutzung solcher Anwendungen entscheiden. Der Grünen-Politiker fordert daher, dass Verbraucher „ganz klar vor derartigen Lockangeboten geschützt werden“ müssen. Eine „faire und transparente Datenverwendung“ müsse die Grundlage für sämtliche digitalen Geschäftsmodelle bilden.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)