Hergang des folgenschweren Unfalls
Am Freitagmittag, gegen 13:00 Uhr, ereignete sich auf der Bundesautobahn (BAB) 81 zwischen den Anschlussstellen Böblingen/Sindelfingen und Böblingen-Hulb in Fahrtrichtung Stuttgart ein folgenschwerer Verkehrsunfall. Auslöser war ein Stauende, das zunächst einen 28-jährigen Fahrer eines VW Tiguan zum Stillstand zwang. Ein nachfolgender 51-jähriger Motorradfahrer auf einer Suzuki bremste ebenfalls ab und kam hinter dem VW Tiguan zum Stehen. Auch ein 72-jähriger Fahrer eines Fiat Punto, der dem Motorrad folgte, erkannte die Situation und verlangsamte sein Fahrzeug bis zum Ausrollen.
Unerwartet prallte jedoch ein 24-jähriger Fahrer eines Lkw VW Crafter, der die Verkehrssituation offensichtlich zu spät erkannte und trotz Vollbremsung nicht mehr rechtzeitig anhalten konnte, in das Heck des Fiat Punto. Die Wucht des Aufpralls schob den Fiat auf das davorstehende Krad. Der Motorradfahrer wurde dabei ausgehoben und kollidierte mit der Heckscheibe des VW Tiguan. Die Suzuki wurde zwischen dem Fiat und dem VW eingequetscht, was das Ausmaß des Zusammenstoßes verdeutlicht.
Verletzte und Rettungseinsatz
Glücklicherweise blieben der 28-jährige Fahrer des VW Tiguan sowie eine 55-jährige Mitfahrerin im Fond unverletzt. Die 27-jährige Beifahrerin und ein 11 Monate altes Kind im Fond des VW Tiguan wurden leicht verletzt. Der 51-jährige Kradlenker erlitt schwere Verletzungen. Auch der 72-jährige Fahrer des Fiat wurde leicht verletzt, seine 67-jährige Beifahrerin zog sich jedoch schwere Verletzungen zu. Der 24-jährige Lkw-Fahrer und sein 26-jähriger Beifahrer blieben unverletzt.
Alle fünf Verletzten wurden nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Ein Großaufgebot von über 70 Einsatzkräften der Polizei, Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Autobahnmeisterei war vor Ort. Auch ein Rettungshubschrauber kam zum Einsatz.
Folgen für den Verkehr
Der geschätzte Sachschaden beläuft sich auf rund 39.000 Euro. Alle beteiligten Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Aufgrund der hohen Anzahl an beteiligten Personen und des damit verbundenen Kräftebedarfs musste die BAB 81 zur Rettung der Insassen in beide Richtungen voll gesperrt werden. An der Anschlussstelle Böblingen-Hulb wurde eine Ausleitung in Fahrtrichtung Stuttgart eingerichtet, an der Anschlussstelle Böblingen-Sindelfingen eine Ausleitung in Fahrtrichtung Singen. Die entsprechenden Auffahrten waren gesperrt.
Die Richtungsfahrbahn Singen konnte nach zwei Stunden für den Verkehr freigegeben werden. Die Richtungsfahrbahn Stuttgart wurde nach Abschluss der Unfallaufnahme und der Reinigung der Unfallstelle durch die Autobahnmeisterei gegen 17:30 Uhr vollständig wieder für den Verkehr freigegeben. Die Anfahrt zur Unfallstelle gestaltete sich aufgrund beengter Raumverhältnisse im Baustellenbereich schwierig, was dazu führte, dass Rettungs- und Abschleppfahrzeuge teilweise entgegen der Fahrtrichtung zur Unfallstelle geführt werden mussten. Im größten Ausmaß erreichte der Stau in Fahrtrichtung Stuttgart acht Kilometer und in Fahrtrichtung Singen sieben Kilometer. Zudem kam es im Stau zu zwei Folgeunfällen. Die Verkehrspolizeiinspektion Ludwigsburg hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen.
