Neue Zahlen zur Gaming-Gewohnheit

Studie enthüllt: Frauen zocken täglich 20 Minuten länger als Männer – Deutschland wird zur Gaming-Nation

Deutschland ist im Gaming-Fieber – und Frauen führen überraschend klar die Rangliste an! Eine neue repräsentative Bitkom-Studie zeigt: Mehr als die Hälfte der Deutschen spielt Computer- oder Videospiele, und Frauen sitzen im Schnitt 20 Minuten länger täglich am Bildschirm als Männer. Was früher als Freizeitbeschäftigung von „Nerds“ galt, ist heute ein fester Bestandteil des Alltags – quer durch alle Altersgruppen.
Studie enthüllt: Frauen zocken täglich 20 Minuten länger als Männer – Deutschland wird zur Gaming-Nation
Studie enthüllt: Frauen zocken täglich 20 Minuten länger als Männer – Deutschland wird zur Gaming-Nation
Foto: insidebw.de / AI

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Über die Hälfte der Deutschen spielt – von jung bis alt

52 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren greifen zumindest hin und wieder zu Maus, Controller oder Smartphone. Männer und Frauen sind dabei exakt gleich stark vertreten – jeweils 52 Prozent.
Der größte Anteil an Gamern findet sich bei den 16- bis 29-Jährigen: Hier zocken ganze 87 Prozent regelmäßig. Wer in dieser Altersgruppe nicht spielt, ist laut Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder „ein echter Exot“.
Erstaunlich: Auch die Generation 65+ ist längst im Gaming angekommen. Jeder fünfte Senior (20 %) spielt inzwischen, ob auf dem Tablet, der Konsole oder dem Smartphone.

Frauen zocken länger

Der spannendste Unterschied liegt in der täglichen Spieldauer:

  • Frauen: 2,2 Stunden am Tag
  • Männer: 1,9 Stunden am Tag

Damit verbringen Frauen rund 20 Minuten mehr Zeit täglich mit Gaming – ein Ergebnis, das viele überraschen dürfte.
Fast die Hälfte aller Spielerinnen und Spieler (45 %) sagt sogar, dass sie sich ein Leben ohne Gaming nicht mehr vorstellen können. Rund ein Drittel (36 %) hat sich schon einmal gewünscht, in echt in eine Spielwelt eintauchen zu können. Jeder Fünfte (20 %) hat sogar schon von einem Videospiel geträumt.

Wie spielt – lieber gemeinsam oder allein?

Im Schnitt zocken die Deutschen zwei Stunden täglich. Die meisten bleiben dabei unter fünf Stunden (84 %), nur sieben Prozent erreichen oder überschreiten diese Marke.
Beim Spielstil gibt es klare Vorlieben:

  • 54 % wollen der oder die Beste im Spiel sein
  • 33 % spielen am liebsten gegen andere
  • 24 % bevorzugen das kooperative Teamspiel
  • 40 % haben keine Präferenz

Interessant: Nur 29 % spielen am liebsten allein, während 28 % gern mit anderen online zocken. 11 % setzen auf das klassische Zusammensitzen im selben Raum. Rund 29 % machen beides gerne oder haben keine Vorliebe.

Zuschauen wird immer beliebter

Gaming ist nicht nur ein aktives, sondern auch ein passives Erlebnis. 57 % der Gamer schauen zumindest hin und wieder anderen beim Spielen zu – online oder live.

  • 26 % verfolgen andere Spieler auf -Plattformen
  • 44 % schauen Freunden oder Familie direkt über die Schulter

Selbst unter den Nicht-Gamern findet sich Interesse: 18 % haben schon einmal zugesehen, wie andere zocken.

Smartphone und Konsole führen – PC auf Platz drei

Die Wahl der Geräte zeigt klare Favoriten:

  • Spielekonsolen: 98 %
  • Smartphone: 88 %
  • Laptop/Notebook: 75 %
  • Tablet: 53 %
  • Stationärer PC: 45 %

„Die Menschen spielen dort, wo es am praktischsten ist“, erklärt Rohleder. Das Smartphone sei eben immer griffbereit – der große PC dagegen nicht.

Welche Spiele am beliebtesten sind

Die Hitliste der Spielgenres wird von Casual Games angeführt – also Spiele, die man zwischendurch kurz starten kann.

  • Casual Games: 76 %
  • Strategie-, Management- und Aufbauspiele: 68 %
  • Jump’n’Run- und Geschicklichkeitsspiele: 65 %
  • Actionspiele: 58 %
  • Social- und Messenger-Games: 60 %

Gaming und Militär – eine brisante Verbindung

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat Gaming für das Militär eine neue Rolle bekommen. In der Ukraine rekrutiert man gezielt talentierte Gamer – besonders für die Steuerung von Drohnen.
Auch in Deutschland könnten solche Fähigkeiten interessant werden. 43 % der Deutschen sind dafür, dass die Bundeswehr eigene Videospiele zur Ausbildung entwickelt. 38 % würden diese sogar zur Nachwuchsgewinnung einsetzen.
Die Fähigkeiten, die Gamer mitbringen, sind vielseitig:

  • Problemlösungskompetenz (43 %)
  • Reaktionsgeschwindigkeit (33 %)
  • Konzentration (32 %)
  • Kreativität (27 %)
  • Koordination (26 %)

Schattenseiten des Zockens

Neben den Vorteilen sehen viele Deutsche aber auch Risiken:

  • Unzureichender Schutz Minderjähriger: 44 %
  • Gefahr des sozialen Rückzugs: 41 %
  • Sucht- oder Abhängigkeitsrisiko: 37 %
  • Vernachlässigung anderer Lebensbereiche: 37 %

Die Studie macht deutlich: Gaming ist längst Teil des Alltags – mit Licht- und Schattenseiten. Fest steht aber auch: Ob jung oder alt, ob Frau oder Mann – gezockt wird überall, und oft länger, als man denkt.

Hinweis: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Bitkom-Umfrage unter 1.209 ab 16 Jahren in Deutschland (davon 626 Gamer), durchgeführt zwischen KW 20 und KW 23 im Jahr 2025. Anlass ist die Gamescom, die vom 20. bis 24. August in Köln stattfindet.

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