Rückgang trifft alle Bereiche

Wohnungsbau-Flaute in BW: Deutlich weniger neue Wohnungen 2024 – die Zahlen!

Baden-Württemberg erlebt einen deutlichen Dämpfer beim Wohnungsbau. Im Jahr 2024 wurden erheblich weniger Wohnungen fertiggestellt als noch im Vorjahr. Das teilte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg am heutigen Montag (19. Mai 2025) mit. Die Zahlen zeigen einen breiten Rückgang über nahezu alle Gebäudetypen und Bauherrengruppen hinweg.
Wohnungsbau-Flaute in BW: Deutlich weniger neue Wohnungen 2024 – die Zahlen!
Wohnungsbau-Flaute in BW: Deutlich weniger neue Wohnungen 2024 – die Zahlen!
Foto: insidebw.de/AI

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Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 36.379 Wohnungen im Land fertiggestellt, was einem Rückgang von 16 Prozent gegenüber 2023 entspricht, als noch 43.559 Einheiten realisiert wurden. Besonders betroffen ist der Neubau: Hier sank die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Wohngebäuden um 17 Prozent auf 31.716 Einheiten. Im Vorjahr waren es noch 6.715 mehr gewesen.

Deutliche Einbrüche bei Ein- und Zweifamilienhäusern

Die Analyse des Statistischen Landesamtes zeigt, dass die Fertigstellungszahlen in allen Gebäudearten unter den Vorjahreswerten lagen. Bei den Einfamilienhäusern wurden 6.746 neue Wohnungen geschaffen, ein Minus von 20 Prozent im Vergleich zu 2023. Noch deutlicher fiel der Rückgang bei Gebäuden mit zwei Wohnungen aus: Hier entstanden 3.620 Wohnungen, was einem Einbruch von 29 Prozent entspricht.

Auch im Segment der Gebäude mit drei oder mehr Wohnungen, das üblicherweise den größten Anteil am Neubau hat, gab es einen Rückgang. Hier wurden 19.715 Wohnungen fertiggestellt, 14 Prozent weniger als im Vorjahr. Selbst Wohnungen in Nichtwohngebäuden und Wohnheimen blieben von dieser Entwicklung nicht verschont. In Nichtwohngebäuden sank die Zahl um 8 Prozent auf 1.089 Wohnungen, während bei Wohnheimen mit 546 Einheiten ein besonders starkes Minus von 41 Prozent zu Buche schlug.

Auch Baumaßnahmen im Bestand rückläufig

Nicht nur der Neubau ist betroffen. Auch die Zahl der Wohnungen, die durch Um-, An- oder Ausbaumaßnahmen im Bestand wieder nutzbar gemacht wurden, ist gesunken. Hier wurden 4.663 Wohnungen fertiggestellt, 9 Prozent weniger als 2023.

bleiben stärkste Bauherrengruppe

Interessant ist auch der Blick auf die Bauherren. Den größten Anteil an den Neubaufertigstellungen hatten 2024 Unternehmen, darunter hauptsächlich Wohnungsunternehmen. Sie zeichneten für 15.921 Wohnungen verantwortlich, was einem Anteil von 52 Prozent entspricht. Private Haushalte realisierten 13.923 Neubauwohnungen (45 Prozent). Der öffentliche Sektor (z.B. Kreise und Gemeinden) sowie Organisationen ohne Erwerbszweck (z.B. Wohlfahrtsverbände), die sich oft im Wohnheimbau engagieren, kamen zusammen auf einen Anteil von lediglich 3 Prozent (783 Wohnungen). Hier war der Rückgang bei den öffentlichen Bauherren mit 51 Prozent besonders markant.

Die detaillierten Zahlen des Statistischen Landesamtes unterstreichen die angespannte Lage im Wohnungssektor des Landes. Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig und dürften von gestiegenen Baukosten über Zinsentwicklungen bis hin zu Materialengpässen und komplexen Genehmigungsverfahren reichen.

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