1. Überladung & falsche Gewichtsverteilung Fehler
Das zulässige Gesamtgewicht oder die Achslasten werden überschritten. Schwere Gegenstände werden falsch (zu hoch, zu weit von den Achsen entfernt) gelagert. Das beeinträchtigt Fahrstabilität, Bremsweg und Kippgefahr. ACV-Tipps: Gewichtsgrenzen im Fahrzeugschein (F.1, 8.1, 8.2) prüfen. Beladenes Fahrzeug ggf. wiegen lassen (z.B. Recyclinghof). Schwere Ladung tief und achsnah verstauen, alles gut sichern (Gurte, Netze). Gewicht von Anbauten (Markise, Träger) einkalkulieren.
2. Überladene Trägersysteme (Fahrrad/Dach) Fehler
Besonders schwere E-Bikes überlasten schnell die Tragkraft von Heck- oder Dachträgern. Falsche Montage oder Überladung kann Fahrzeugstruktur beschädigen und zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen. ACV-Tipps: Traglast des Trägers und Dachlast des Wohnmobils (oft nur 50-100 kg inkl. Träger!) beachten. Bei Kupplungsträgern auch die Stützlast prüfen. E-Bike-Akkus ggf. herausnehmen und im Fahrzeug verstauen (Kontakte vor Regen schützen). Befestigungen regelmäßig kontrollieren.
3. Fehlende Fahrroutine & falsches Fahrverhalten Fehler
Wohnmobile sind größer, schwerer, windempfindlicher und reagieren träger als Pkw (längerer Bremsweg, größerer Wendekreis). Gerade bei Mietfahrzeugen fehlt oft die Übung. ACV-Tipps: Ausgiebige Probefahrt vor der ersten Reise (inkl. Rangieren, Rückwärtsfahren). Gefühl für Dimensionen auf freiem Gelände entwickeln. Ein spezielles Wohnmobil-Fahrsicherheitstraining absolvieren. Spiegel korrekt einstellen, toten Winkel beachten (ggf. Zusatzspiegel/Kameras).
4. Rangierunfälle Fehler
Eingeschränkte Übersicht, Stress oder Unachtsamkeit führen oft zu Kollisionen mit Pollern, Mauern, Bäumen etc. – besonders auf engen Campingplätzen. ACV-Tipps: Technische Helfer (Rückfahrkamera, Sensoren) nutzen. Zweite Person als Einweiser mit klaren Handzeichen einsetzen. Vor dem Rangieren kurz aussteigen und Umgebung prüfen (Hindernisse, Boden). Auf niedrige Anbauteile (Trittstufe, Träger) achten.
5. Höhe und Breite unterschätzt Fehler
Die tatsächlichen Abmessungen (inkl. Dachaufbauten wie Box, Solar, Antenne) werden falsch eingeschätzt. Schäden an Brücken, Tunneln oder in engen Ortsdurchfahrten sind die Folge. ACV-Tipps: Aktuelle Fahrzeughöhe/-breite/-länge messen und als Notiz im Cockpit anbringen. Navis/Apps mit Wohnmobil-Profil verwenden. Route ggf. vorab prüfen (historische Zentren, Bergdörfer). Vorsicht bei unbekannten Zufahrten (Campingplätze, Tankstellen).
6. Reifenpannen (Druck/Alter) Fehler
Zu niedriger Reifendruck bei hoher Last führt zu Überhitzung und erhöht die Gefahr eines Reifenplatzers. Überalterte Reifen (auch bei gutem Profil) sind pannenanfälliger. ACV-Tipps: Reifendruck regelmäßig prüfen und an Beladung anpassen (Werte oft im Türrahmen/Tankdeckel). Reifen spätestens nach 6 Jahren tauschen (DOT-Nummer prüfen). Spezielle „CP“-Campingreifen verwenden. Sichtprüfung vor Fahrtantritt (Risse, Abrieb). Reserverad checken.
7. Falschbetankung Fehler
Verwechslung von Diesel und Benzin (teurer Motorschaden!) oder versehentliches Einfüllen von Kraftstoff in den Frischwassertank (besonders bei Umbauten/älteren Modellen). ACV-Tipps: Einfüllstutzen prüfen (ggf. markieren). Bei Fehlbetankung: Motor/Zündung NICHT starten! Sofort Pannendienst rufen zum Abpumpen/Reinigen. Wasser aus kontaminiertem Tank ist unbrauchbar und muss fachgerecht entsorgt/gereinigt werden.
Fazit: Gute Vorbereitung, Wissen über das eigene Fahrzeug und ein angepasstes Fahrverhalten sind der Schlüssel zu einem sicheren und entspannten Campingurlaub.
Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Camping stellt der ACV im Ratgeber-Bereich seiner Website zur Verfügung: www.acv.de/ratgeber/reisen/caravan-camping