„Europa steht am Scheideweg“
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut eröffnete den Gipfel mit klaren Worten: „Europa steht am Scheideweg. Wir brauchen eine konsequente Neuausrichtung der europäischen Politik, die Innovation und Wettbewerbsfähigkeit über Bürokratie und Regulierung stellt. Nur so können wir unsere Innovationskraft stärken und unseren Standort sichern.“ Mit dieser Aussage unterstrich die Ministerin die Notwendigkeit, dass die EU eine stärkere Ausrichtung auf innovative und wettbewerbsfähige Regionen wie Baden-Württemberg vorantreiben muss.
Forderung nach einer stärkeren Unterstützung für starke Regionen
Hoffmeister-Kraut legte zudem einen besonderen Fokus auf die Rolle starker Regionen innerhalb der EU. „Um schnell und insgesamt innovativer, produktiver und souveräner zu werden, braucht die Europäische Union starke Regionen wie Baden-Württemberg – mit herausragenden Ökosystemen und Unternehmen mit Strahlkraft, die Europa im globalen Wettbewerb voranbringen“, sagte sie und betonte, dass die EU mehr Potenziale freisetzen müsse. Baden-Württemberg müsse als Beispiel für die gesamte Union dienen und die notwendigen Rahmenbedingungen für Wachstum und Innovation schaffen.
Ein Aufruf zur wirtschaftspolitischen Neuausrichtung
Die Ministerin unterstrich auch die Notwendigkeit, die wirtschaftspolitische Ausrichtung der EU zu korrigieren. „Die EU konzentriert sich zu sehr auf die schwächer entwickelten Regionen und zu wenig auf starke Regionen wie Baden-Württemberg“, erklärte sie. Sie forderte die EU auf, die Potenziale der starken Regionen durch die richtigen Rahmenbedingungen freizusetzen, um so die Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene zu steigern.
Baden-Württemberg bringt sich aktiv ein
„Europa braucht starke Regionen, die den Wandel mitgestalten. Jetzt ist die Zeit, klare Prioritäten zu setzen und einen neuen Kurs einzuschlagen. Baden-Württemberg ist bereit, Impulsgeber für diesen Wandel zu sein“, betonte Hoffmeister-Kraut. Die Veranstaltung in Brüssel diente als Plattform für Baden-Württemberg, um seine Erfahrungen zu teilen und konkrete Vorschläge für eine zukunftsfähige europäische Wirtschaftspolitik zu unterbreiten.
Stimmen der Partner des Wirtschaftsgipfels Baden-Württemberg – EU 2024
Dr. Rainer Dulger, Präsident von Unternehmer Baden-Württemberg (UBW), sagte: „Europa steht in einem harten internationalen Wettbewerb mit dynamischen Wirtschaftsräumen wie den USA und China. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU muss deshalb in dieser Legislaturperiode oberste Priorität haben. Dafür braucht es entschlossene Schritte: einen konsequenten Bürokratieabbau, eine Wirtschaftspolitik, die Investitionen in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz und Quantencomputing gezielt vorantreibt, eine stärkere Integration des Binnenmarkts sowie eine bezahlbare und verlässliche Energieversorgung.“
Carmen Mittler, Vorsitzende des Bankenverbands Baden-Württemberg e.V., ergänzte: „Seit Jahren besteht Einigkeit, dass ein vertiefter europäischer Kapitalmarkt, mit einem leistungsfähigeren und global wettbewerbsfähigen Finanzsystem – inklusive der Banken – gebraucht wird. Europa benötigt einen Rahmen, der Banken mehr Spielraum für die Kreditvergabe lässt, der Kapitalmarktfinanzierungen erleichtert und Wachstum ankurbelt. Die Kapitalmarktunion ist ein wichtiger Hebel, um Europa wieder nach vorne zu bringen.“
Fazit: Ein neuer Kurs für Europas Zukunft
Der Wirtschaftsgipfel in Brüssel stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas neu zu gestalten. Der Ruf nach einer stärkeren Unterstützung für Innovationsregionen wie Baden-Württemberg und einem entschlossenen Bürokratieabbau wird immer lauter. Die Zeit ist reif, Europa für den globalen Wettbewerb fit zu machen und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.