Sanierung fertig, Züge stehen

VRN kritisiert Verzögerungen bei Riedbahn – Pendler fordern schnelle Lösungen

VRN kritisiert Verzögerungen bei Riedbahn – Pendler fordern schnelle Lösungen
Foto: Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Folge uns auf:

Die Generalsanierung der Riedbahn ist abgeschlossen, doch für viele Pendlerinnen und Pendler bleibt die Situation weiterhin frustrierend. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) reagiert mit scharfer Kritik auf die Verzögerungen bei der Bauabnahme. Zwar soll die Strecke am 15. Dezember 2024 offiziell wiedereröffnet werden, doch wesentliche Einschränkungen bleiben bestehen – und das möglicherweise bis Mitte Januar 2025.

Nahverkehr massiv betroffen

Wie die Deutsche Bahn mitteilt, können wichtige Linien wie die S8 und die S9 zwischen und Biblis/Groß-Rohrheim weiterhin nicht fahren. Auch der Halt Gernsheim in Richtung Mannheim entfällt bei der stündlich verkehrenden Regionalexpress-Linie RE70. Besonders ärgerlich: Die Mannheimer Haltepunkte Luzenberg, Neckarstadt und Handelshafen werden kaum bedient, was Pendler weiter belastet.

Noch kritischer ist die Lage auf der Nibelungenbahn (RB63) zwischen Worms und Bensheim sowie der Strecke Biblis – Worms (RB62). Beide Linien bleiben aufgrund fehlender Abnahmen im Stellwerk Hofheim (Ried) bis mindestens 23. Dezember außer Betrieb.

Auch der Güterverkehr trägt seinen Teil zu den Beeinträchtigungen bei: Tagsüber wird er über die Ludwigsbahn und die Main-Neckar-Bahn umgeleitet, was zusätzliche Qualitätseinbußen im Nahverkehr verursacht.

Kritik an ETCS und fehlender Planung

Ein weiteres Problem ist die unvollständige Inbetriebnahme des digitalen Signalsystems ETCS, die Auswirkungen auf die Betriebsqualität und Stabilität im Nahverkehr haben könnte. Bis auf Weiteres wird die Höchstgeschwindigkeit auf der Riedbahn auf 160 km/h reduziert – ein Rückschritt im Vergleich zu den 200 km/h vor der Generalsanierung. Diese Einschränkung dürfte auch den Fernverkehr beeinträchtigen und sich negativ auf die Fahrplanstabilität im Nahverkehr auswirken.

„Es ist absolut inakzeptabel, dass unsere Fahrgäste die Leidtragenden von bürokratischen und organisatorischen Versäumnissen sind, während der Fernverkehr wieder fahren kann“, kritisierte Dr. Michael Winnes, Geschäftsführer des VRN, deutlich.

VRN fordert schnelles Handeln

Die Kritik des VRN richtet sich vor allem an die Deutsche Bahn und das Eisenbahn-Bundesamt. „Unsere Geduld ist am Ende“, so Winnes. Die Bauarbeiten seien längst abgeschlossen, doch bürokratische Hürden verzögern die vollständige Inbetriebnahme. Besonders ärgerlich: Während Minister und Bahnvertreter die Sanierung feiern, stehen viele Pendler weiterhin ohne verlässliche Verbindung da.

Auch Christian Engelhardt, Landrat des Kreises Bergstraße, äußerte sich enttäuscht: „Unsere Bürgerinnen und Bürger haben Anspruch auf einen zuverlässigen Nahverkehr.“ Besonders hart treffe die Situation die Region Bergstraße und Worms, wo der Ausfall der Nibelungenbahn die ohnehin angespannte Lage verschärft.

Fazit: Geduld der Fahrgäste strapaziert

Die Situation auf der Riedbahn bleibt für den Nahverkehr angespannt. Während der Fernverkehr wieder Fahrt aufnimmt, sind Pendler auf wichtige Linien und Haltepunkte weiterhin angewiesen, die vorerst nicht bedient werden. Der VRN fordert ein zügiges Handeln der Verantwortlichen – im Interesse der vielen Fahrgäste, deren Geduld längst aufgebraucht ist.

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel