Flugtaxi-Traum droht zu platzen!

Volocopter am Abgrund: Insolvenzverfahren gestartet – Jetzt sollen Investoren retten!

Volocopter am Abgrund: Insolvenzverfahren gestartet – Jetzt sollen Investoren retten!
„Volocopter 2X“ – ein modernes, elektrisch betriebenes Flugtaxi – präsentiert sich vor einer futuristischen Glasfassade mit dem Schriftzug „Connected“. Das weiß lackierte eVTOL (electric Vertical Take-Off and Landing) Fluggerät zeichnet sich durch seine kreisförmig angeordneten Rotoren und das schlanke, aerodynamische Design aus. Im Hintergrund sind ein Rettungswagen und mehrere Besucher der Ausstellung zu erkennen, die das innovative Fahrzeug begutachten. Das Volocopter 2X steht erhöht auf einer schwarzen Plattform und symbolisiert die Vision der urbanen Luftmobilität durch nachhaltige, elektrische Technologie.
Foto: SpielvogelEigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
Das 2X-Model auf dem Messestand von Daimler bei der IAA 2017

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Bruchsal – Einst als Hoffnungsträger gefeiert, jetzt kurz vor dem Absturz: Die Volocopter GmbH hat Insolvenz angemeldet! Am 26. Dezember 2024 reichte das Lufttaxi-Start-up den Antrag beim Amtsgericht Karlsruhe ein. Nur einen Tag später wurde Anwalt Tobias Wahl als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt.

Mit rund 650 Mitarbeitern, einem Umsatz von 590.000 Euro im Jahr 2021 und Standorten in München, Bruchsal und Singapur galt Volocopter als einer der innovativsten Player im Bereich der urbanen Luftmobilität. Das 2007 gegründete Unternehmen entwickelt elektrisch betriebene Senkrechtstarter (eVTOL), darunter das Modell VoloCity, das für den kommerziellen Einsatz vorbereitet wird.

Innovativ, aber unter Druck

Trotz technologischer Fortschritte, zahlreicher Flugdemonstrationen und Auszeichnungen – darunter der Deutsche Innovationspreis – hatte Volocopter in den letzten Jahren mit hohen Verlusten zu kämpfen. Laut einem von Capital beliefen sich diese 2023 auf 146,2 Millionen Euro. Die Hoffnung auf staatliche Unterstützung zerschlug sich im Frühjahr 2024, als weder Baden-Württemberg noch Bayern eine Bürgschaft gewährten.

„Wir sind der Konkurrenz voraus und ein attraktives Investment“, betont CEO Dirk Hoke, der das Unternehmen Ende Februar 2025 verlassen wird. Auch Dieter Zetsche, ehemaliger Daimler-Chef und seit September 2024 Aufsichtsratsvorsitzender, engagiert sich weiterhin für die Rettung.

Geschäft läuft weiter – Investoren gesucht

Die Entwicklung des VoloCity, der weltweit ersten Flugtaxis mit Platz für zwei Personen, wird während des Insolvenzverfahrens fortgesetzt. Auch andere Projekte wie die VoloDrone für den Transport schwerer Lasten und die Entwicklung von VoloPorts – Start- und Landeplätze für eVTOL – bleiben vorerst bestehen.

Insolvenzverwalter Tobias Wahl setzt nun auf schnelle Lösungen: „Wir arbeiten an einem Restrukturierungskonzept, das bis Ende Februar steht. Ziel ist es, Investoren zu gewinnen, um den Markteintritt 2025 zu sichern.“

Rückblick: Von Rekorden zu Rückschlägen

Volocopter schrieb Luftfahrtgeschichte, als es 2011 den ersten bemannten Flug eines elektrischen Multikopters durchführte. Über die Jahre beeindruckte das Unternehmen mit Demonstrationen in Städten wie Dubai, Singapur und Paris. Zu den prominenten Unterstützern gehörten Investoren wie die Mercedes-Benz Group, BlackRock und Geely. Doch auch diese finanzielle Rückendeckung konnte die massiven Verluste nicht ausgleichen.

Ob Volocopter die Insolvenz als Wendepunkt nutzen kann, bleibt abzuwarten. Die kommenden Wochen entscheiden, ob der Traum von fliegenden Taxis eine Bruchlandung hinlegt oder doch abhebt.

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