Wichtige Tipps vom Profi

Trampolin-Boom im Garten: Experte warnt vor Risiken – So hüpfen Sie sicher!

München – Trampoline sind aus vielen deutschen Gärten nicht mehr wegzudenken. Sie versprechen Spaß und Bewegung für die ganze Familie. Doch damit das Vergnügen ungetrübt bleibt und die Sicherheit beim ausgelassenen Springen gewährleistet ist, gibt es einiges zu beachten. Robert Ziegler, Produktexperte beim TÜV SÜD, erklärt die wichtigsten Punkte für einen sicheren Hüpfspaß.
Foto: TÜV SÜD AG

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Gerade jetzt, wo die Tage wieder länger und wärmer werden, zieht es viele nach draußen. Ein eigenes Trampolin im Garten steht bei Kindern hoch im Kurs. Doch welches Modell ist das richtige und was muss beim Aufstellen und der Nutzung beachtet werden, um zu vermeiden?

Das passende Trampolin für Ihren Garten

Die Auswahl an Gartentrampolinen ist riesig: Von kompakten Modellen für kleinere Kinder bis hin zu XL-Versionen für ambitionierte Springer. Am häufigsten sieht man runde Trampoline mit Durchmessern von 2,50 bis knapp 5 Metern. Eine Alternative für ein dezenteres Erscheinungsbild sind Bodentrampoline, die ebenerdig eingelassen werden. Unabhängig von Größe und Bauart gilt laut Experten ein wichtiger Grundsatz: Aus Sicherheitsgründen sollte das Trampolin immer nur von einer Person gleichzeitig genutzt werden.

„Ein weiteres Auswahlkriterium kann die maximale Belastbarkeit des Trampolins sein“, erklärt Ziegler. „Während kleinere Modelle meist für etwa 50 bis 100 Kilogramm ausgelegt sind, halten hochwertige Familienmodelle auch 150 Kilogramm und mehr aus.“ Wer also öfter Besuch erwartet oder das Trampolin auch als Erwachsener nutzen möchte, sollte die Herstellerangaben zur Belastungsgrenze genau prüfen.

Standortwahl und Platzbedarf: Mehr als nur Geschmackssache

Die richtige Platzierung ist entscheidend für die Sicherheit. „Ein Mindestabstand von zwei Metern zu festen Objekten wie Mauern, Zäunen oder Bäumen ist essenziell“, betont der Experte. „Und auch nach oben hin muss ausreichend Freiraum bleiben – es sollten sich also keine Hindernisse wie Äste oder Überdachungen direkt über der Sprungfläche befinden.“

Auch der Untergrund ist nicht zu vernachlässigen. „Am besten geeignet ist eine ebene Rasenfläche. Falls der Untergrund uneben ist, kann es zu Instabilität oder ungleichmäßiger Federung kommen“, so Ziegler. Beton oder steinige Flächen sind tabu. Um bei Windböen auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich eine zusätzliche Befestigung mit Bodenankern. Viele Hersteller raten zudem, bei Sturm das Sicherheitsnetz und das Sprungtuch zu demontieren.

Stabiler Rahmen und gute Polsterung als A und O

Ein robustes Trampolin braucht einen stabilen Rahmen. Da es permanent der Witterung ausgesetzt ist, sind Konstruktionen aus verzinktem Stahl, die vor Rost schützen, ideal. „Neben dem Material spielt auch die Verarbeitung eine große Rolle – vor allem bei den Schweißnähten sollte man auf eine saubere Ausführung achten“, sagt Robert Ziegler. „Wichtig ist auch, dass die zusammengesteckten Rahmenteile gegen Verdrehen gesichert sind.“

Die Randabdeckung ist ein weiteres wichtiges Sicherheitsmerkmal. Sie schützt vor schmerzhaften Stürzen auf die Federn oder den Rahmen. Die Polsterung muss daher den gesamten Randbereich lückenlos abdecken. „Sie sollte so beschaffen sein, dass sie ausreichend stoßdämpfend wirkt und idealerweise in eine reißfeste Kunststoffhülle eingebettet ist“, so der TÜV SÜD-Experte. Die Norm EN 71-14 legt hierfür standardisierte Prüfverfahren fest.

Regelmäßige Wartung ist Pflicht: Kontrollieren Sie das Trampolin auf Rost, lockere Schrauben oder poröse Stellen in der Polsterung. „Wetterbedingte Materialermüdung kann die Sicherheit deutlich beeinträchtigen“, warnt Robert Ziegler. Im Winter ist eine Einlagerung des Trampolins empfehlenswert.

Qualität bei Sprungtuch und Sicherheitsnetz

Das Sprungtuch ist das Herzstück und muss enormen Belastungen standhalten. Achten Sie auf eine hochwertige Verarbeitung und mehrfach vernähte Säume, besonders an den Befestigungspunkten wie den V-Ringen.

Bei Trampolinen mit einem Durchmesser über 1,5 Metern ist ein Sicherheitsnetz unverzichtbar. Es verhindert, dass Springer vom Gerät fallen. Ein engmaschiges, reißfestes Material und eine stabile Befestigung an gut gepolsterten Pfosten sind hier entscheidend. „Auch an den Einstieg sollte gedacht werden. Ideal ist ein gut sichtbarer Zugang mit Reißverschluss, der leicht zu bedienen ist“, sagt Robert Ziegler.

Ein Tipp für die Langlebigkeit: Achten Sie darauf, ob Ersatzteile wie Sprungtü oder Netze nachgekauft werden können. „Wenn sich einzelne Komponenten einfach austauschen lassen, verlängert das die Lebensdauer des Trampolins“, erklärt der Experte.

Prüfzeichen als Orientierungshilfe

Beim Kauf können anerkannte Prüfzeichen wie das GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ oder das blaue TÜV SÜD-Oktagon helfen. Trampoline, die nach der Norm EN 71-14 geprüft wurden, erfüllen wichtige Anforderungen an Belastbarkeit, Standsicherheit und Materialqualität.

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