Gesundheitsminister Manne Lucha und Umweltministerin Thekla Walker raten gemeinsam dazu, lieber auf Wunderkerzen oder kleine Fontänen zu setzen, da von diesen Produkten der sogenannten Kategorie 1 eine deutlich geringere Gefahr für Mensch und Tier ausgeht.
Gefahr für das Gehör
Besonders für die Kleinsten und für Senioren stellt der enorme Lärm der Knallkörper ein erhebliches Risiko dar. Laute Explosionen verursachen bei zu geringer Distanz oft dauerhafte Hörschäden. Wer verantwortungsvoll handelt, schützt sich selbst. Es knallt gewaltig. Die Ministerien betonen, dass gerade der Verzicht auf schwere Böller die Zahl der Notaufnahme-Patienten drastisch senken könnte. Jedes Jahr verletzen sich Menschen schwer an den Händen oder im Gesicht, weil sie die Sprengkraft unterschätzen oder illegale Ware ohne Prüfung nutzen.
Wildtiere in Todesangst
Nicht nur wir Menschen leiden unter dem Krach, sondern auch die Tierwelt steht in der Silvesternacht unter extremem Stress. Agrarminister Peter Hauk warnt eindringlich davor, Raketen in der Nähe von Waldrändern, Ställen oder Zoos zu zünden, da Wildtiere in der kalten Jahreszeit mit ihren Kräften haushalten müssen und durch panische Fluchtreaktionen ihre überlebenswichtigen Energiereserven innerhalb weniger Minuten komplett verbrauchen. Ein Fluchtreflex führt oft zu Unfällen. Die Tiere rennen blindlings auf Straßen oder gegen Hindernisse.
Verbotszonen in den Innenstädten
In vielen Stadtzentren im Land bleibt es dieses Jahr dunkel und leise. In der Stuttgarter Innenstadt gilt das Feuerwerksverbot bereits seit Jahren konsequent. Wer dort trotzdem böllert, riskiert eine saftige Geldbuße von bis zu 50.000 Euro. Es wird teuer. Auch Karlsruhe richtet auf dem Marktplatz und dem Schlossplatz böllerfreie Zonen ein, damit die historischen Gebäude vor Funkenflug geschützt bleiben.
In Freiburg darf rund um das Münster ebenfalls keine Rakete steigen. In den engen Gassen von Tübingen und Reutlingen ist das Zünden von Pyrotechnik ebenfalls absolut tabu. Die Brandgefahr für die alten Fachwerkhäuser ist einfach zu groß.
Esslingen hat sein Verbot in diesem Jahr sogar auf die gesamte Innenstadt ausgeweitet. Auch in Konstanz, Ravensburg und Schwäbisch Gmünd müssen die Menschen auf das gewohnte Spektakel verzichten. In Villingen-Schwenningen gelten für die beiden Innenstädte ebenfalls strenge Regeln, was die Sicherheit garantieren soll.
Augen auf beim Kauf
Wer trotz der Warnungen nicht auf Raketen verzichten möchte, muss beim Einkauf am kommenden Montag unbedingt auf die richtige Kennzeichnung achten. Seriöse Produkte erkennt man an der Registriernummer mit der Ziffernfolge 0589 direkt hinter dem CE-Zeichen. Diese Kontrole durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung garantiert zumindest ein Mindestmaß an technischer Sicherheit. Dennoch bleibt der Müll ein Problem. Plastikreste und chemische Rückstände vergiften Böden und Gewässer, wenn sie nach der Party einfach auf der Straße liegen bleiben.
Regeln für den Abschuss
Das Abbrennen von Feuerwerk der Kategorie F2 ist ausschließlich am 31. Dezember und am 1. Januar erlaubt. In der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Kinder- und Altenheimen gilt ein striktes Verbot. Wer gegen diese Auflagen verstößt, riskiert empfindliche Strafen. Raketen gehören niemals in die Hand. Als sichere Abschussrampe dienen leere Glasflaschen in einem festen Getränkekasten. Ein Fahrzeuug sollte niemals als Untergrund für Batterien genutzt werden.
Müll richtig entsorger
Nach dem Vergnügen folgt die Arbeit. Abgebrannte Batterien müssen vollständig auskühlen, bevor sie in der Restmülltonne landen dürfen. Wer seinen Abfall auf Wiesen oder Feldern zurücklässt, gefährdet direkt das Vieh der Landwirte. Kühe oder Pferde fressen die giftigen Überreste oft mit dem Futter mit. Das führt zu schweren Vergiftungen. Bleiben wir rücksichtsvoll.